• 03.08.2022
      21:45 Uhr
      Große Inspektion für SOFIA hr-fernsehen
       

      Die Boeing 747 mit dem klangvollen Namen SOFIA schwebt über Hamburgs Airport ein. Es handelt sich nicht um ein normales Verkehrsflugzeug, SOFIA ist eine fliegende Sternwarte. Sven Hatje, Projektleiter bei Lufthansa Technik freut sich über diesen Besuch. Für das Hamburger Unternehmen bedeutet er einen Lichtblick in Zeiten von Corona, wo kaum noch Aufträge für Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen eingehen. Es ist bereits der dritte Werkstattbesuch in Hamburg. Diesmal ist ein sogenannter C-Check vorgesehen, praktisch eine große Inspektion für Flugzeuge.

      Mittwoch, 03.08.22
      21:45 - 22:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Die Boeing 747 mit dem klangvollen Namen SOFIA schwebt über Hamburgs Airport ein. Es handelt sich nicht um ein normales Verkehrsflugzeug, SOFIA ist eine fliegende Sternwarte. Sven Hatje, Projektleiter bei Lufthansa Technik freut sich über diesen Besuch. Für das Hamburger Unternehmen bedeutet er einen Lichtblick in Zeiten von Corona, wo kaum noch Aufträge für Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen eingehen. Es ist bereits der dritte Werkstattbesuch in Hamburg. Diesmal ist ein sogenannter C-Check vorgesehen, praktisch eine große Inspektion für Flugzeuge.

       

      Stab und Besetzung

      Produktion Frederik Keunecke
      Redaktion Birgit Schanzen
      Autor Günther Mombächer

      Mit der untergehenden Sonne schwebt die Boeing 747 mit dem klangvollen Namen SOFIA über Hamburgs Airport ein. Es handelt sich nicht um ein normales Verkehrsflugzeug, SOFIA steht für die Abkürzung für Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie, eine fliegende Sternwarte. Sven Hatje, Projektleiter bei Lufthansa Technik freut sich über diesen Besuch. Für das Hamburger Unternehmen bedeutet er einen Lichtblick in Zeiten von Corona, wo kaum noch Aufträge für Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen eingehen.

      • Inspektion für SOFIA

      Sven Hatje und sein Team kennen das Flugzeug. Es ist bereits der dritte Werkstattbesuch in Hamburg. Diesmal ist ein sogenannter C-Check vorgesehen, praktisch eine große Inspektion für Flugzeuge. Die dauert mehrere Monate. Das Flugzeug wird dabei zum Teil zerlegt. So werden die Triebwerke demontiert und kontrolliert, die Verkleidung der Kabine wird abgenommen und sämtliche Böden werden freigelegt. Insgesamt 10.000 Arbeitsstunden sind für die Wartung vorgesehen. Es können aber schnell mehr werden. Wenn etwas defekt ist oder nur den Anschein einer Störung erweckt, muss das Teil ausgewechselt oder repariert werden. Nur wenn alles wirklich perfekt ist, darf SOFIA nach der Inspektion wieder abheben. "Das geht schon", diesen Satz gibt es nicht in der Luftfahrt.

      • Ausbildungsstandort Hamburg

      Das erfahren bereits die Auszubildenden. 350 junge Menschen werden am Standort Hamburg zu Fluggerätmechaniker und Fluggerätmechanikerin in Fachrichtung Instanhaltungstechnik oder Triebwerkstechnik oder Fluggerätelektroniker und Fluggeräteelektronikerin ausgebildet. Bernd Reumann arbeitet seit 1991 in dem Unternehmen, seit 2001 als Ausbilder. Für ihn ist der Umgang mit den jungen Menschen ein Traumberuf. "Immer wieder fasziniert mich die Wandlung vom pubertierenden Teenager zum verantwortungsbewussten jungen Menschen", so erklärt Bernd Reumann seine Motivation. "Mich rufen Eltern an, die sich über den ungewohnten Ordnungssinn ihrer Kinder freuen."
      Kleinste Nachlässigkeiten können zu Katastrophen führen
      Lufthansa Technik in Hamburg repariert fast alles, was zu einem Flugzeug dazugehört. So werden 600.000 Euro teure Steuereinheiten für die Triebwerke hier gewartet, wenn nötig repariert und für den Austausch bereitgestellt. Hier hat Andreas Hoeft das Sagen. Für den Meister der Elektronik Werkstätten und seine Mitarbeitenden ist die größte Herausforderung, die große Sorgfalt und ständige Überprüfung ihrer Arbeit zu gewährleisten. Selbst kleinste Fehler oder Nachlässigkeiten können zu Katastrophen führen. Auch die sogenannten Black Boxes, knallrote Stimm- und Daten-Aufzeichnungsgeräte, überprüfen die Fachleute der Lufthansa Technik regelmäßig. Klimakammern erzeugen Temperaturen von minus 50 bis plus 60 Grad Celsius, um reale Bedingungen bei den abschließenden Dauertests zu simulieren.

      • Triebwerks-Check im schalldichten Raum

      Vom Fahrwerk über Navigationscomputer bis hin zur Bordküche: jedes Jahr werden bei LH Technik 300.000 Komponenten überarbeitet oder ersetzt.
      Der Triebwerke-Shop dort ist kein Laden, sondern die größte herstellerunabhängige Werkstatt für Flugzeugtriebwerke weltweit. Die meisten Verfahren hier wurden im Unternehmen selbst entwickelt. Nach genauen Vorgaben werden hier die Triebwerke komplett zerlegt, jedes Teil wird geprüft und wenn nötig ersetzt. Dann wird alles wieder zusammengesetzt und in einer nahezu schalldichten Kammer getestet. Anschließend erfolgt der Einbau ins Flugzeug und ein erneuter Test. Zwei bis vier Millionen Euro kostet ein Triebwerks-Check. Er wird je nach Zustand des Aggregats mindestens alle sechs bis zehn Jahre fällig. Bei Beschädigungen oder Auffälligkeiten während anderer Kontrollen natürlich früher.

      Wenn die Inspektion der Boeing 747 SOFIA in Hamburg abgeschlossen ist, hebt sie wieder ab. Und die Besatzung kann in 14 Kilometern Höhe bei geöffneter Hecktür die Entstehung von Sternen beobachten oder Planeten und Monde erforschen.

      Film von Günther Mombächer

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