• 15.03.2023
      20:15 Uhr
      Kolya Spielfilm Tschechische Republik/Großbritannien/Frankreich 1996 | arte
       

      Frantisek Louka, ein virtuoser Cellist, gerät nach seinem Rausschmiss aus der Philharmonie in finanzielle Bedrängnis. Mit einer Scheinehe gegen Bezahlung will sich der unverbesserliche Schürzenjäger aus der Affäre ziehen. Doch statt einfach schnelles Geld zu machen, erwartet ihn eine unerwartete Aufgabe, die ihm zeigt, was Verantwortung und Liebe bedeuten.

      Mittwoch, 15.03.23
      20:15 - 21:55 Uhr (100 Min.)
      100 Min.

      Frantisek Louka, ein virtuoser Cellist, gerät nach seinem Rausschmiss aus der Philharmonie in finanzielle Bedrängnis. Mit einer Scheinehe gegen Bezahlung will sich der unverbesserliche Schürzenjäger aus der Affäre ziehen. Doch statt einfach schnelles Geld zu machen, erwartet ihn eine unerwartete Aufgabe, die ihm zeigt, was Verantwortung und Liebe bedeuten.

       

      Prag 1988 - vor der Samtenen Revolution und dem Sturz des Kommunismus. Nach einem halbherzigen verbalen Angriff auf einen kommunistischen Bürokraten werden Frantisek Louka, einem Cellisten der Tschechischen Philharmonie, Auslandsreisen untersagt. Damit ist seine Karriere beendet, und er spielt nur noch bei Beerdigungen. Der Traum von einem fahrbaren Untersatz namens Trabant scheint unerreichbar. Eine Scheinehe gegen Geld mit einer jungen, hübschen Russin, die ihren fünfjährigen Sohn Kolya mitbringt, verspricht die Lösung seiner finanziellen Probleme.
      Seiner Mutter - einer patriotischen Musiklehrerin - verrät Frantisek wohlweislich nichts von dem Arrangement.
      Doch Frantiseks Freude währt kurz. Ohne sein Wissen reist seine junge russische Gattin zu ihrem Geliebten nach Deutschland und lässt Kolya in Prag bei einer Tante zurück. Als die Tante stirbt, ist der eingefleischte Junggeselle der einzige offizielle Verwandte des kleinen Kindes, das nur Russisch spricht. Frantisek ist fassungslos und wütend. Er hat sich noch nie um ein Kind gekümmert, geschweige denn für eines gesorgt. Außerdem ist der Junge ein Russe - und die Sprache spricht Frantisek auch nicht.
      Durch das Ringen um die Bewältigung all der Anforderungen verwandeln sich das anfängliche Misstrauen und die Ressentiments zwischen dem Mann und dem Jungen in eine herzliche, liebevolle Beziehung. Die Verantwortung, die Frantisek sein ganzes Erwachsenenleben lang zu vermeiden suchte, genießt er nun.
      Doch die Ereignisse der Samtenen Revolution holen die beiden ein: Kolyas Mutter kommt nach Prag zurück, um die Scheidung zu erwirken und ihren Sohn zu holen.
      “Ein behutsam und warmherzig inszenierter Film, dessen kleine Geschichte die große Weltgeschichte spiegelt. Mit sanfter Ironie und feinsinnigen dramaturgischen Mitteln spricht er sich für die Überwindung von (Sprach-) Barrieren und für (Völker-) Verständigung aus und vermittelt eindringlich, wie lebensnotwendig Gespräch und Kommunikation sind.“ (Filmdienst)

      Die Dreharbeiten zu "Kolya", der 1997 als bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, begannen am 21. August 1995, dem 27. Jahrestag des Einmarsches der Sowjetarmee in die Tschechoslowakei. Gedreht wurde an 56 Tagen in und um Prag.
      Die Beziehung zwischen dem mürrischen Schürzenjäger und dem kleinen Jungen entwickelt sich untermalt von der Musik Antonin Dvoraks und Bedrich Smetanas. Dvoraks Musik zum Psalm "Der Herr ist mein Hirte" ist die Titelmelodie des Films.

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      20:15 - 21:55 Uhr (100 Min.)
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