• 17.05.2022
      20:15 Uhr
      "Wir sind keine Puppen!" Die Geschichte der Hausfrau | arte
       

      Anhand von Amateuraufnahmen und unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen erzählt die Dokumentation die Geschichte von Hausfrauen aus deren eigener Perspektive. Filmemacherin Michèle Dominici stellt Frauen in den Mittelpunkt, die ein Hausfrauenleben lebten, diskret und unsichtbar in seiner Alltäglichkeit - so wie Millionen anderer Frauen ab den 50er Jahren. Doch wie dieses Dasein erlebt wurde, das steht auf einem anderen Blatt. Die Beschreibung ihres Alltags mit seinen Freuden und Nöten, begleitet von privaten Filmaufnahmen, gibt einen Einblick in die gänzlich vergessene Geschichte der Hausfrau.

      Dienstag, 17.05.22
      20:15 - 21:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Anhand von Amateuraufnahmen und unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen erzählt die Dokumentation die Geschichte von Hausfrauen aus deren eigener Perspektive. Filmemacherin Michèle Dominici stellt Frauen in den Mittelpunkt, die ein Hausfrauenleben lebten, diskret und unsichtbar in seiner Alltäglichkeit - so wie Millionen anderer Frauen ab den 50er Jahren. Doch wie dieses Dasein erlebt wurde, das steht auf einem anderen Blatt. Die Beschreibung ihres Alltags mit seinen Freuden und Nöten, begleitet von privaten Filmaufnahmen, gibt einen Einblick in die gänzlich vergessene Geschichte der Hausfrau.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Michèle Dominici

      „Als ich meine Mutter fragte, warum sie nach dem Jahr ihrer Heirat aufgehört habe, ihre Memoiren zu schreiben, antwortete sie mir, danach sei doch nichts Interessantes mehr zu berichten gewesen. Ihre Erfahrung und sicher auch die allgemeine Geringschätzung des Hausfrauenstandes hatten sie schließlich von ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit überzeugt. Sie lebte ein Hausfrauenleben, diskret und unsichtbar in seiner Alltäglichkeit - so wie Millionen anderer Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg“, so die Filmemacherin Michèle Dominici.

      Damals wurde erwartet, dass die Frauen an den Herd zurückkehrten, ihre Arbeitsplätze den heimkehrenden Soldaten und Kriegsgefangenen überließen und dass sie möglichst viele Kinder zur Welt brachten. Eine Erwartung, die geschickt mit dem Märchen vom herrlichen Hausfrauenleben kaschiert wurde. Doch wie dieses Märchen erlebt wurde, das steht auf einem anderen Blatt.

      Die Geschichte der Hausfrauen blieb lange unbeachtet, obwohl es unzählige Hausfrauen gab und gibt, die in unserer Gesellschaft wertvolle Care-Arbeit leisten, das heißt, sie kümmerten sich, sie sorgten sich um andere, zogen Kinder groß, pflegten Eltern und Schwiegereltern und Großeltern. Kurz, sie machten alles, wofür die Männer sich zu gut waren. Der Dokumentarfilm stützt sich auf die unveröffentlichten Tagebücher eines Dutzends Frauen, die zwischen 1945 und 1970 geheiratet haben.

      Alle Schilderungen scheinen dieselbe Geschichte zu erzählen. Wiederkehrende Themen sind: die glücklichen Anfänge der Ehe, die Liebe zu Mann und Kindern, Langeweile und Einsamkeit, Unbehagen und das Stellen der Bedürfnisse anderer über die eigenen. Und oft kamen auch Depressionen dazu. Die vollkommen aus Amateuraufnahmen und Tagebucheinträgen bestehende Dokumentation gibt den Hausfrauen die Sichtbarkeit zurück und eine Stimme, die ihnen in der Gesellschaft allzu oft verwehrt blieb und immer noch bleibt.

      In der Öffentlichkeit zu stehen, Meinung zu beziehen, sich zu äußern geht für Frauen oftmals einher mit Vergewaltigungsdrohungen, Morddrohungen und Gewalt – psychisch und real. Im Internet werden Frauen tagtäglich bedroht – und dabei bleibt es nicht. Gewalt gegen Frauen findet öffentlich und auch privat statt, für viele Frauen ist ihr Zuhause der gefährlichste Ort.

      Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner getötet, jede Stunde sind 13 Frauen von partnerschaftlicher Gewalt betroffen. Femizide, die Morde an Frauen, sind ein weltweites Problem mit gesellschaftspolitischer Dimension. Und die Zahlen steigen. 2020 wurden nochmal knapp fünf Prozent mehr Frauen Opfer von Gewalt als im Jahr davor.

      THEMA widmet einen Abend dem Thema Gewalt gegen Frauen, sucht nach Lösungen und lässt Betroffene sprechen. In dem Film "Feindbild Frau" kommen Opfer von Übergriffen, Journalistinnen und Politikerinnen zu Wort und schildern, welchen Gefahren sie jeden Tag ausgesetzt sind, wie sie sich wehren und wie sie trotzdem versuchen, weiterzumachen.

      Der Film "Du gehörst mir! Das Muster der Frauenmorde" geht den Hintergründen dieser Taten, den Geschichten der Opfer und der politischen Seite des Problems nach. In "Zur Hölle mit den Machos!" stehen die Frauen in Lateinamerika gegen die Unterdrückung auf. Der Film begleitet den Kampf der Frauenbewegung für ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung und gegen die Femizide, die Frauenmorde in Lateinamerika. Über Allem steht die Frage: Wie kann die Gewalt gegen Frauen bekämpft werden?

      Davor zeigt der Film "Wir sind keine Puppen!" die vergessene Geschichte der Hausfrauen, ein Beruf, der als unbezahlte ´"Care-Arbeit" zumeist von Frauen übernommen wird und auch heute noch oftmals diskriminiert wird.

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