• 06.02.2023
      22:15 Uhr
      Campus Talks Bioelektronik der Zukunft / Was Angeln über Nachhaltigkeit lehrt | ARD alpha
       
      • Professor Dr. Karl Leo, Physiker - Bioelektronik der Zukunft

      Auf der Basis von Kohlenstoff können flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente kreiert werden. Prof. Dr. Leo von der TU Dresden forscht an flexiblen, biokompatiblen und abbaubaren organischen Halbleitern.

      • Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Fischereiwissenschaftler - Was das Angeln über die Nachhaltigkeit lehrt

      Angeln hat Einfluss auf Gewässer ihre Fischbestände. Wie weit Angler:innen tatsächlich nachhaltig in die Gewässerbewirtschaftung eingreifen, das erklärt der Fischereiwissenschaftler Prof. Dr. Robert Arlinghaus von der HU Berlin.

      Montag, 06.02.23
      22:15 - 22:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo
      • Professor Dr. Karl Leo, Physiker - Bioelektronik der Zukunft

      Auf der Basis von Kohlenstoff können flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente kreiert werden. Prof. Dr. Leo von der TU Dresden forscht an flexiblen, biokompatiblen und abbaubaren organischen Halbleitern.

      • Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Fischereiwissenschaftler - Was das Angeln über die Nachhaltigkeit lehrt

      Angeln hat Einfluss auf Gewässer ihre Fischbestände. Wie weit Angler:innen tatsächlich nachhaltig in die Gewässerbewirtschaftung eingreifen, das erklärt der Fischereiwissenschaftler Prof. Dr. Robert Arlinghaus von der HU Berlin.

       
      • Professor Dr. Karl Leo, Physiker - Bioelektronik der Zukunft

      Durch die Verwendung neuartiger, organischer Halbleiter auf Basis von Kohlenstoff werden flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente möglich. Vision sind beispielsweise resorbierbare Bauelemente, die postoperativ Vitalfunktionen überwachen und nach einiger Zeit rückstandslos abgebaut werden. Prof. Leo und sein Team forschen an integrierten sensorischen Biohybrid-Systemen, die biologischen Systemen angepasst sind.

      Digitale Informationsverarbeitung mit Hilfe von Elektronik dominiert die jüngste Vergangenheit der menschlichen Zivilisation und hat sehr schnell nahezu alle Lebensbereiche verändert. Neue Ansätze zu einer Bioelektronik der Zukunft heben die Grenzen zwischen elektronischen Schaltungen und lebenden Organismen auf: Durch die Verwendung neuartiger, organischer Halbleiter auf Basis von Kohlenstoff werden flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente möglich. Vision sind beispielsweise resorbierbare Bauelemente, die postoperativ Vitalfunktionen überwachen und nach einiger Zeit rückstandslos abgebaut werden. In einem weiteren Schritt werden integrierte sensorische und aktorische Biohybrid-Systeme, die strukturell und funktionell biologischen Geweben angepasst sind, möglich. Sie verschmelzen erstmals biologische und elektronische Informationsprozesse technologisch. Soziale, ethische und rechtliche Aspekte der neuen Materialien und Technologien werden durch Forschungsthemen wie Datensicherheit, Design, Recycling und Nutzerakzeptanz frühzeitig berücksichtigt.

      • Professor Dr. Karl Leo, Physiker - Vita

      Nach dem Physikstudium an der Universität Freiburg promovierte Karl Leo 1988 an der Universität Stuttgart mit einer am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung bei Hans Queisser ausgeführten Arbeit zur Ultrakurzzeit-Spektroskopie in Halbleitern. Von 1989 bis 1991 war er Postdoc bei den Bell Laboratories in Holmdel, NJ, U.S.A. und ab 1991 Oberassistent an der RWTH Aachen. Seit 1993 leitet er das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden. Sein aktuelles Arbeitsgebiet sind Organische Halbleiter, von den Grundlagen bis hin zu Anwendungen, z.B. als Organische Leuchtdioden (OLED) und Organische Solarzellen. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Zukunftspreis des Deutschen Bundespräsidenten. Er ist Mitbegründer einiger Firmen, u.a. Novaled GmbH und Heliatek GmbH

      • Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Fischereiwissenschaftler - Was das Angeln über die Nachhaltigkeit lehrt

      Angler:innen fangen Fische während der Freizeit, viele Fische. Manche sehen darin Tierquälerei oder eine Gefahr für die natürlichen Gewässerökosysteme. In der Tat ist das Angeln weit mehr als ein Nischenhobby. Für viele ist es Lebensinhalt. Alleine in Deutschland angeln 3,3 Millionen Menschen, die zusammengenommen etwa zehn Mal mehr Fisch aus den Binnengewässern entnehmen als alle Berufsfischer zusammengenommen. Angler:innen sind aber nicht nur ein relevanter Entnahmefaktor von Fischen, sondern gleichzeitig sind Angelnde über Vereine und Verbände Bewirtschaftende von Gewässern. Der Vortrag zeigt am Beispiel empirischer Studien aus dem In- und Ausland auf, wie das Angeln auf Gewässer und Fischbestände einwirken, manchmal auch in negativer Weise, und wie Angler:innen gleichzeitig auch positiv auf den Erhalt der biologischen Vielfalt in und an Gewässern wirken.

      Um die positiven Potenziale der Angelfischerei für den Natur- und Umweltschutz zu optimieren, bedarf es der Ko-produktion von Wissen zu den Risiken und Nebenwirkungen traditionell eingesetzter Bewirtschaftungsmaßnahmen. Am Beispiel verschiedener großangelegter Praxisprojekte wird aufgezeigt, dass die gemeinsame Planung und Durchführung von Experimenten an den von Angler:innen bewirtschafteten Gewässern erhebliche umweltpädagogische Wirksamkeit erreicht, die in dieser Form durch keine Art der rein passiv kommunizierten Umweltbildung err

      eicht werden kann. Angeleitetes experimentelles Lernen, das auf dem erheblich ausgeprägten Praxiswissen der Angler:innen sowie auf der stark ausgeprägten Selbstmotivation aufbaut, trägt zur Transformation der Fischereimanagementpraxis bei und hilft, Naturnutzung und -schutz an den Gewässern in Einklang zu bringen. Die Erkenntnisse sind auf andere Nachhaltigkeitsproblematiken in der Jagd oder in der Landwirtschaft übertragbar.

      • Prof. Dr. Robert Arlinghaus, Fischereiwissenschaftler - Vita

      Prof. Dr. Robert Arlinghaus studierte in Berlin Technischen Umweltschutz und Agrar- und Fischereiwissenschaften. Er promovierte 2003 zu der sozio-ökonomischen Bedeutung der Freizeitfischerei an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Nach Post-Doc Stationen am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), der Absolvierung einer Juniorprofessor für Binnenfischereimanagement an der HU und mehreren mehrmonatigen Gastaufenthalten an unterschiedlichen Organisationen und Universitäten im Ausland, ist Robert Arlinghaus seit 2013 Professor für Integratives Fischereimanagement an HU in gemeinsamer Berufung mit dem IGB. Robert Arlinghaus (45) ist Autor von etwa 600 Aufsätzen, darunter 270 referierten Fachartikeln und etwa 20 Monographien und Büchern. Für seine interdisziplinären Forschungsarbeiten an der Schnittstelle Wissenschaft und Gesellschaft wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Cultura Award durch die Alfred-Töpfer-Stiftung. 2020 erhielt er den Communicator Preis der DFG und des Stiftungsverbands für seine herausragende Wissenschaftskommunikation. Robert Arlinghaus ist Herausgeber führender Fachzeitschriften wie Fish and Fisheries und Zeitschrift für Fischerei. Der Vater zweier Kinder ist in der Freizeit Angler – wen wunderts.

      2020 erhielt Prof. Arlinghaus den Communicator Award von der DFG und dem Stifterverband für Exzellenz in der Wissenschaftskommunikation.

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