• 05.10.2022
      16:45 Uhr
      Superfood oder Klimakiller? Avocados und Blaubeeren aus Südamerika | phoenix
       

      Superfood gut für den Menschen, schlecht für die Umwelt? Avocados und Blaubeeren aus Südamerika zum Beispiel verbrauchen beim Anbau viel Wasser und der CO2-Ausstoß ist oft hoch, da sie von anderen Kontinenten nach Deutschland transportiert werden. Für ein Kilo, also drei Avocados, werden 1.000 Liter Wasser verbraucht ein Zigfaches mehr als für Tomaten oder Orangen. In Chile, einem der weltweit größten Anbaugebiete von Avocados, sind damit Wassermangel, Menschenrechtsvergehen und eine unökologische Lieferkette verbunden.

      Mittwoch, 05.10.22
      16:45 - 17:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Superfood gut für den Menschen, schlecht für die Umwelt? Avocados und Blaubeeren aus Südamerika zum Beispiel verbrauchen beim Anbau viel Wasser und der CO2-Ausstoß ist oft hoch, da sie von anderen Kontinenten nach Deutschland transportiert werden. Für ein Kilo, also drei Avocados, werden 1.000 Liter Wasser verbraucht ein Zigfaches mehr als für Tomaten oder Orangen. In Chile, einem der weltweit größten Anbaugebiete von Avocados, sind damit Wassermangel, Menschenrechtsvergehen und eine unökologische Lieferkette verbunden.

       

      Avocados und Blaubeeren werden in Europa als "Superfood" beworben. Nährstoffreiche Früchte, die gesund sind. Während jüngst der Anbau von Blaubeeren in Peru massiv ausgeweitet wird, sorgt in Chile vor allem der Avocado-Anbau für massiven Wassermangel,- der wiederum zu Wasserraub und Menschenrechtsvergehen führt. ARD-Korrespondent Matthias Ebert hat in Peru und Chile recherchiert, und blickt für phoenix auf die Folgen der Superfood-Industrie für Mensch und Umwelt.

      Die Menschen müssen ihre Notdurft in Plastiktüten verrichten, klagt Rodrigo Mundaca von der Organisation Modatima. In der chilenischen Provinz Petorca werden Avocados seit vielen Jahren von Kleinbauern angepflanzt. Doch erst seit dem Avocado-Boom in Europa und den USA in den 90ern stieg die Produktion schlagartig an. Seitdem beherrschen Großgrundbesitzer den Avocado-Markt und benötigen dafür jede Menge Wasser. Für ein Kilo, also drei Avocados, werden 1.000 Liter Wasser verbraucht ein Zigfaches mehr als für Tomaten oder Orangen. Wasseraktivist Rodrigo Mundaca ist wegen seines jahrelangen Kampfes mittlerweile zu einem der wichtigsten Regionalpolitiker gewählt worden und versucht, Chiles Wassergesetzgebung zu reformieren. Das war auch eine der Forderungen von 1,5 Millionen Demonstranten, die 2019 für eine sozialere Politik auf die Straße gegangen sind. Jetzt wird in Chile eine neue Verfassung ausgearbeitet auch von Aktivisten für den freien Zugang zu Wasser.

      So wie bei den Avocados in Chile boomt seit wenigen Jahren auch der Anbau von Blaubeeren in Peru. Die süßen Früchte werden in schwarzen Plastiksäcken auf dem kargen Wüstenboden gezüchtet und vor allem im November und Dezember nach Deutschland exportiert. Noch gibt es keinen Wassermangel in Peru, aber die Produzenten wollen den Anbau massiv ausweiten und benötigen dafür immer mehr Wasser, welches sie am liebsten aus den wasserreichen Anden in die wüstenartigen Blaubeer-Anbaugebiete umleiten würden.

      Avocados und Blaubeeren aus Südamerika Superfood oder Klimakiller? Der Film von ARD-Korrespondent Matthias Ebert gewährt Einblicke hinter die Kulissen der Superfood-Industrie.

      Film von Matthias Ebert

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