• 12.04.2024
      02:00 Uhr
      artour Das Kulturmagazin des MDR | MDR FERNSEHEN
       

      Themen:

      • "Bei uns heißt sie Hanka" - Dokumentarfilm von Grit Lemke
      • Unterschätzter Weltrang: die Wunderkammer von Waldenburg
      • Abschied von Ehrlicher
      • Die Weltliteratur aus Playmobil-Figuren
      • Kulturkalender: Theater Magdeburg "Wolken.Heim." Schauspiel von Elfriede Jelinek, Premiere am 13. April / Museum der Bildenden Künste Leipzig "Tübke und Italien", bis 16. Juni / Filmtipp: "Ein Glücksfall", Regie: Woody Allen, ab 11. April im Kino

      Themen:

      • "Bei uns heißt sie Hanka" - Dokumentarfilm von Grit Lemke
      • Unterschätzter Weltrang: die Wunderkammer von Waldenburg
      • Abschied von Ehrlicher
      • Die Weltliteratur aus Playmobil-Figuren
      • Kulturkalender: Theater Magdeburg "Wolken.Heim." Schauspiel von Elfriede Jelinek, Premiere am 13. April / Museum der Bildenden Künste Leipzig "Tübke und Italien", bis 16. Juni / Filmtipp: "Ein Glücksfall", Regie: Woody Allen, ab 11. April im Kino

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Yara Hoffmann
      • "Bei uns heißt sie Hanka" - Dokumentarfilm von Grit Lemke

      Wer sind „die Sorben“ heute und kann man diese Frage überhaupt beantworten? Für ihren Dokumentarfilm „Bei uns heißt sie Hanka“ begleitet Regisseurin Grit Lemke Sorbinnen und Sorben auf ihrer persönlichen Suche nach Identität, bei der Wiederentdeckung von Kultur und Sprache. Stereotypen Bildern sorbischen Lebens stellt sie facettenreiche und selbstbestimmte Lebensentwürfe entgegen – von einer feministischen jungen Künstlerin bis zum Biobauern. Unverblümt und mit Empathie schildert der Film die Auswirkungen jahrhundertelanger Unterdrückung auf ein Volk, das sich selbst als „vergessenes Volk“ bezeichnet. Nach "Gundermann Revier" (2019) und ihrem dokumentarischen Roman "Kinder von Hoy. Freiheit, Glück und Terror" (2021) ist „Bei uns heißt sie Hanka“ Lemkes dritte Arbeit über die Lausitz und kommt am 18.4. ins Kino.

      • Unterschätzter Weltrang: die Wunderkammer von Waldenburg

      Selten und nur an seltenen Orten bleibt die Zeit stehen. In Waldenburg an der Zwickauer Mulde könnte das geschehen sein. Gleich beim Schloss und an einer stark befahrenen Straße steht eine Zeitkapsel aus Barock und Aufklärung: Das Museum - Naturalienkabinett. Hier ist einzutauchen in den Mikro- und Makrokosmos des 17. und 18. Jahrhunderts, in alle Wissenschaften, in alle Weltregionen, hier sind Präparate und Fossilen zu bestaunen, die damals der Wissenschaft dienten, auch Astrolabien, Sonnenuhren und frühe elektrische Apparaturen, selbstverständlich auch exklusive Kunstkammerstücke, die von der Meisterschaft der Handwerker-Künstler zeugen, und einen Meteoriten gibt es auch. Wenn man genügend wissen würde, wäre mitzuerleben, wie sich das Weltbild verschob, wie Wissenschaft die Gottesfurcht verdrängte und die Aufklärung Bahn brach. Waldenburg ist weltweit einmalig, weil es die ganze Welt zusammenführt, und weil es im Grunde auf zwei Beinen steht. Das eine ist die Sammlung der Leipziger Apothekerfamilie Linck im 17. Jahrhundert und bis 1740. Damals, das zweite Bein, kaufte der ambitionierte Fürst Günther von Schönburg-Waldenburg die Lincksche Sammlung, baute seinen Reitstall zur Kunstkammer um und ergänzte die Ausstellung weiter. Diese Ausstellung ist komplett erhalten. Nach langjähriger Unterschätzung war das Museum - Naturalienkabinett zuletzt wieder stark gefördert worden: Eine neue Ausstellung wurde angefügt, die erstmals einen roten Faden durch die wilde Ordnung der Kunst- und Naturalienkammer legt. 2018 gerade erst eröffnet, ist sie nach einer Havarie 2019 bis heute nicht wieder eingerichtet, weil ein anhaltender Gerichtsstreit das verhindert - ist noch einmal die Zeit stehen geblieben in Waldenburg?

      • Abschied von Ehrlicher

      Er war Kabarettist, Theater-Leiter, Tatort-Kommissar, Bücherretter… Als junger Mensch wurde Peter Sodann in der DDR verhaftet, weil er den Mund aufmachte – und das tat er bis zuletzt. Wahrheit war ihm wichtig, Menschlichkeit und Ehrlichkeit. Sein Kommissar hieß nicht umsonst Ehrlicher und vereinte viele Eigenschaften Sodanns in der Rolle, in der dieser bisweilen unbequem und unnachgiebig sein konnte, wenn es der Sache diente. Für den Aufbau des „Neuen Theaters“ in Halle war er der Motor, ohne ihn hätte es die „Kulturinsel“ nicht gegeben. Das Projekt seines Lebens aber war die DDR-Bibliothek, in der er alle in der DDR erschienenen Bücher sammeln wollte. Am vergangenen Freitag ist Peter Sodann mit 87 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

      • Die Weltliteratur aus Playmobil-Figuren

      Vor 50 Jahren hat ein fränkisches Unternehmen die Kinderzimmer der Welt für immer verändert: Die Playmobil-Figuren wurden erfunden und verursachen seitdem große Freude für die, die mit ihnen spielen – und noch größeren Schmerz für die, die auf sie treten. Michael Sommer aus Pasing hat jedoch die schönste Verwendung für sie: in mittlerweile mehr als 500 Videos spielt er mit ihnen die Handlung von Literatur nach - „Sommers Weltliteratur to go“ - ausgezeichnet mit dem Grimme Online-Award.

      "artour" ist das Kulturmagazin für das MDR-Sendegebiet und für Ostdeutschland. "artour" wird in Rostock wie in Weimar geschaut, aber natürlich auch in Hamburg und München. Das Kulturmagazin mit Ostkompetenz greift Themen auf, die die Zuschauer bewegen. Von Thälmann bis Theater, von der Kittelschürze bis zum Konzert, von der Off-Bühne bis zur Oper. Themen werden auch mal gegen den Strich gebürstet, egal, ob es sich um eine Kunstausstellung oder einen kulturpolitischen Skandal handelt.

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