• 06.12.2021
      15:15 Uhr
      Der unsichtbare Dritte Spielfilm USA 1959 (North by Northwest) | arte
       

      Dumm gelaufen: Der New Yorker Werbefachmann Roger Thornhill wird mit dem Spion George Kaplan verwechselt - der von der CIA aus dem Weg geschafft werden soll. Ahnungslos dient Roger als Lockvogel und wird dabei unfreiwillig zum Helden.

      Montag, 06.12.21
      15:15 - 17:55 Uhr (160 Min.)
      160 Min.

      Dumm gelaufen: Der New Yorker Werbefachmann Roger Thornhill wird mit dem Spion George Kaplan verwechselt - der von der CIA aus dem Weg geschafft werden soll. Ahnungslos dient Roger als Lockvogel und wird dabei unfreiwillig zum Helden.

       

      Stab und Besetzung

      Roger O. Thornhill Cary Grant
      Eve Kendall Eva Marie Saint
      Phillip Vandamm James Mason
      Clara Thornhill Jessie Royce Landis
      Professor Leo G. Carroll
      Leonard Martin Landau
      Lester Townsend Philip Ober
      Valerian Adam Williams
      Victor Larrabee Edward Platt
      Licht Robert Ellenstein
      Mrs. Townsend Josephine Hutchinson
      Auktionär Les Tremayne
      Dr. Cross Philip Coolidge
      Sergeant Flamm Patrick McVey
      Captain Junket Ed Binns
      Charley Ken Lynch
      Regie Alfred Hitchcock
      Kamera Robert Burks
      Drehbuch Ernest Lehman
      Musik Bernard Herrmann

      Der New Yorker Werbefachmann Roger Thornhill wird für den US-Spion George Kaplan gehalten und im Auftrag des feindlichen Agenten Phillip Vandamm entführt. Als der ahnungslose Roger sich weigert, etwas zu gestehen, wird er mit Alkohol vollgepumpt, um auf einer abschüssigen Straße im Auto zu "verunglücken". Vorher wird Thornhill allerdings von der Polizei gestoppt. Die nimmt ihm seine abenteuerliche Story nicht ab: Alle Spuren wurden verwischt, und selbst seine eigene Mutter hält Roger für einen Spinner, während die Killer ihn weiter verfolgen.

      Roger hofft, dass der Diplomat Lester Townsend Licht in die mysteriöse Affäre bringen kann, doch dieser wird vor seinen Augen ermordet. Der Verdacht fällt auf Roger, der jetzt zu allem Überfluss auch noch als Mörder gejagt wird. Auf der Flucht begegnet er der ebenso verführerischen wie geheimnisvollen Eve Kendall. Scheinbar selbstlos hilft sie ihm, seine Verfolger abzuschütteln, doch dann führt das von ihr vermittelte Treffen mit dem Spion George Kaplan in einen Hinterhalt: Mitten in der Prärie wird Roger plötzlich von einem Flugzeug angegriffen.

      Nur knapp kann er dem Anschlag entkommen und wird endlich von der CIA über seine Rolle als Lockvogel aufgeklärt. Roger ist entsetzt. Doch dann bringt eine weitere Enthüllung ihn dazu, seine unfreiwillige Rolle als Spion weiterzuspielen.

      Alfred Hitchcock gelang mit diesem spektakulär inszenierten Klassiker einer der bemerkenswertesten Agententhriller aller Zeiten. Der Film entstand drei Jahre vor dem ersten Bond-Film "Dr. No" (1962) und funktioniert als gelungener Prototyp des Genres. Die virtuose Mischung aus Thriller, Abenteuerfilm und Krimi-Komödie verblüfft durch spannende Wendungen und ein aufwendiges Setting. Hitchcocks Idee zu "Der unsichtbare Dritte" ging von zwei eindrücklichen Schauplätzen aus: dem UN-Gebäude und dem Mount Rushmore. Bei den Dreharbeiten erging es Cary Grant ähnlich wie der von ihm gespielten Filmfigur: "Wir haben jetzt schon ein Drittel des Films abgedreht, es passiert alles Mögliche und ich weiß immer noch nicht, worum es geht."

      Alfred Hitchcocks Idee zu "North By Northwest" bestand anfangs nur aus zwei spektakulären Schauplätzen: dem UN-Gebäude und dem Mount Rushmore. Cary Grant erging es fast wie seiner Filmfigur: "Wir haben jetzt schon ein Drittel des Films abgedreht, es passiert alles mögliche, und ich weiß immer noch nicht, worum es geht." Die Story erinnert in einigen Facetten an einen von Hitchcocks Lieblingsfilmen, an den frühen Agententhriller "Die 39 Stufen", in dem der Held ebenso im Dunkeln tappt und in ebenso haarsträubende Abenteuer gerät wie Thornhill alias Cary Grant.

      Es gab Oscar-Nominierungen für Ausstattung, Original-Drehbuch (Ernest Lehmann) und Schnitt; allerdings keine Auszeichnung. Hitchcock selbst wurde fünf Mal als bester Regisseur nominiert ("Rebecca", "Das Rettungsboot", "Ich kämpfe um dich", "Das Fenster zum Hof", "Psycho"). Erst 1968 verlieh ihm die "Academy" den "Irving G. Thalberg Memorial Award", elf Jahre später bekam er immerhin den Preis für sein Lebenswerk durch das "American Film Institute" - eine späte Wiedergutmachung!

      Eines der Probleme, die Hitchcock sich gestellt hatte: Wie bringt man Cary Grant um? Daraus wurde eine der berühmtesten Sequenzen der Filmgeschichte: Cinema pur. Hitchcock sagte dazu in seinem Truffaut-Interview: "Ich merkte, dass ich der alten Klischee-Situation gegenüberstand. Der Held wird auf einen Platz gestellt, wo er vermutlich erschossen wird. Nun, wie macht man das gewöhnlich? Eine dunkle Nacht an einer engen Straßenkreuzung in einer Stadt. Das wartende Opfer steht im Lichtkegel einer Straßenlaterne. Das Pflaster ist regennass. Großaufnahme von einer schwarzen Katze, die an einer Hauswand entlang streicht. Zwischenschnitt auf ein Fenster mit einem furchtsamen Gesicht, das den Vorhang verstohlen zur Seite drängt, um herauszuschauen. Langsam nähert sich eine schwarze Limousine usw. Nun, was war die Antithese einer solchen Szene? Keine Dunkelheit, kein Lichtkegel, keine geheimnisvollen Gesichter in Fenstern. Nichts dergleichen. Sondern helles Sonnenlicht, eine blanke, offene Landschaft ohne Haus und ohne Baum, wo sich lauerndes Unheil verstecken könnte ... ".

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