• 26.03.2024
      02:40 Uhr
      Schluss mit Torf Irlands Ausstieg aus dem Torfabbau | phoenix
       

      In Irland wird immer noch mit billigem Torf geheizt - dabei ist das Land zum Schutz des Klimas bereits aus dem industriellen Torfabbau ausgestiegen. Für den Eigenbedarf gilt das Verbot aber nicht. Und in Zeiten fehlender Energiesicherheit fällt der Verzicht umso schwerer. In der Landwirtschaft kommt es zu ersten Engpässen. Wie schafft Irland den Abschied vom Klimakiller Torf?

      Nacht von Montag auf Dienstag, 26.03.24
      02:40 - 03:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      Stereo

      In Irland wird immer noch mit billigem Torf geheizt - dabei ist das Land zum Schutz des Klimas bereits aus dem industriellen Torfabbau ausgestiegen. Für den Eigenbedarf gilt das Verbot aber nicht. Und in Zeiten fehlender Energiesicherheit fällt der Verzicht umso schwerer. In der Landwirtschaft kommt es zu ersten Engpässen. Wie schafft Irland den Abschied vom Klimakiller Torf?

       

      In der Gemeinde Carbury wird der Torf im Sommer gestochen, anschließend getrocknet und im Winter verheizt. Ciaran Duggan und Shane Hynan gehören zu einer Kooperative aus knapp 100 Familien, die weiterhin das Recht haben, Torf für den Eigenbedarf abzubauen.

      Das Heizen mit Torf hat hier eine lange Tradition. Während in ganz Europa die Heizkosten steigen, gilt Torf als billiger Rohstoff und hat lange die Energie-Unabhängigkeit der Region gesichert.
      Der Abschied vom Torf fällt besonders den Älteren schwer, denn das Umrüsten der Häuser ist aufwendig und kostet viel Geld.

      Imelda Goldsboro ist Energieberaterin und hilft Familien bei der Umrüstung auf alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen. Sie betreut bis zu 50 Renovierungen im Jahr, die teilweise von der EU finanziell gefördert werden.

      Bis auf wenige Ausnahmen gilt in Irland seit 2019 ein Torfstechverbot. Bis 2050 soll Irland klimaneutral sein, so das Ziel der Regierung. Moore sollen dabei als Klimaretter dienen, indem sie durch eine Renaturierung zu CO2-Speichern werden.
      Das Verbot des Torfabbaus hat vor allem die heimische Landwirtschaft getroffen. Denn auch hier wird Torf für die Lebensmittelzüchtung eingesetzt, insbesondere für Pilze und Gemüse. Mittlerweile sind die Torfvorräte knapp, einige Unternehmen müssen auf Importe ausweichen. Ungefähr 17.000 Jobs in der Torf- und Gartenbauindustrie gelten als gefährdet. Der Pilzzüchter Kieran Walsh fürchtet, dass die Kosten in Zukunft explodieren werden und er seinen Betrieb nicht mehr retten kann. Er fordert Ausnahmeregelung. Aber langfristig braucht es Alternativen.

      Nah dran, authentisch, echt – der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

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