• 11.06.2022
      12:00 Uhr
      Unsere Geschichte Als die Camper in den Norden kamen | NDR Fernsehen
       

      Freiheit - das lieben die Deutschen am Camping. Egal, ob ganz einfach im Zelt, mit dem Wohnwagen oder im luxuriösen Wohnmobil. Jeden Sommer wird es voll auf den Campingplätzen an Nord- und Ostsee. Begonnen hatte alles in den 1930er-Jahren, als der Tüftler Arist Dethleffs sein erstes "Wohnauto" konstruierte. So richtig populär wurde Camping aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu Beginn des Wirtschaftswunders. Ein Urlaub, den sich damals fast jeder leisten konnte.

      Samstag, 11.06.22
      12:00 - 12:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Freiheit - das lieben die Deutschen am Camping. Egal, ob ganz einfach im Zelt, mit dem Wohnwagen oder im luxuriösen Wohnmobil. Jeden Sommer wird es voll auf den Campingplätzen an Nord- und Ostsee. Begonnen hatte alles in den 1930er-Jahren, als der Tüftler Arist Dethleffs sein erstes "Wohnauto" konstruierte. So richtig populär wurde Camping aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu Beginn des Wirtschaftswunders. Ein Urlaub, den sich damals fast jeder leisten konnte.

       

      Freiheit - das lieben die Deutschen am Camping. Egal, ob ganz einfach im Zelt, mit dem Wohnwagen oder im luxuriösen Wohnmobil. Jeden Sommer wird es voll auf den Campingplätzen an Nord- und Ostsee, 2016 zählten allein die Campingplatzbetreiber in Mecklenburg-Vorpommern rund fünf Millionen Übernachtungen. Und dabei ist Camping ein generationsübergreifendes Phänomen, während die Jungen noch mit dem Zelt oder im ausgebauten Bus unterwegs sind, bevorzugen die Älteren den fest installierten Wohnwagen auf dem Dauercampingplatz oder das Reisemobil als rollendes Hotel.

      Begonnen hatte alles in den 1930er-Jahren, als der Tüftler Arist Dethleffs sein erstes "Wohnauto" konstruierte - mit Erfolg, die Firma Dethleffs baut noch heute Reisemobile. So richtig populär wurde Camping aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu Beginn des Wirtschaftswunders. Ein Urlaub, den sich damals fast jeder leisten konnte. Und es musste nicht immer unbedingt Italien sein. In Hamburg war der Campingplatz am Falkensteiner Elbufer so etwas wie die "Riviera des kleinen Mannes". Hier zeltete die Hamburger Arbeiterklasse, inklusive feinem Sandstrand und Bad in der Elbe. Das ist bis heute so geblieben, nur, dass auf dem Campingplatz an der Elbe nun viele Dauercamper von April bis Oktober in ihren Wohnwagen das Panorama genießen.

      Der Erfolg des Campings hatte viel mit der wachsenden Mobilität der Deutschen zu tun. Maria Dhonau, heute 79 Jahre alt und "Grande Dame" der Caravanbranche, setzte sich 1960 mit Zettel und Stift an die Straße, um Autos zu zählen. Die zukünftige Kundschaft, denn bald darauf eröffnete sie eine Tankstelle und begann Wohnwagen zu verkaufen. Die waren damals Leichtgewichte, denn früher hatten die Autos noch nicht so viele PS wie heute.

      Dieses Problem kannte man auch auf der anderen Seite der deutsch-deutschen Grenze. Ganze 26 PS hatte ein Trabi, da musste ein leichter Wohnwagen her. Das "Qualitäts- und Edelstahlkombinat" wurde mit dem Bau eines passenden Wohnwagens beauftragt. Heraus kam der QEK Junior. Nur, dass die DDR-Bürger auf Auto und Wohnwagen bis zu 18 Jahre warten mussten. Überhaupt, war Camping in der DDR zu Beginn als unsozialistisch, weil zu individualistisch, verpönt. Die Staatsführung sah die Werktätigen lieber beim Kollektivurlaub im FDGB-Heim. Doch Camping wurde trotzdem zur Massenbewegung. Ein kleines Stückchen Freiheit, da war die Partei machtlos.

      Im vereinten Deutschland ist die Faszination ungebrochen. Und die Camper sind ein Wirtschaftsfaktor im Norden, denn sie kaufen nicht nur Campingausrüstung, sondern geben am Urlaubsort auch viel Geld aus. Camping liegt weiterhin im Trend, die große, kleine Freiheit hier im Norden.

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