• 04.05.2024
      05:40 Uhr
      Markt der Masken Alte Kunst aus Afrika | arte
       

      Der Markt fĂŒr traditionelle afrikanische Kunst boomte lange Zeit. Alte Kunst aus Afrika war eine beliebte Geldanlage. Die Sammler reizte an Masken und KultgegenstĂ€nden immer schon das ungewöhnlich Andersartige. Jetzt kommt dieser Markt zum Erliegen. Sammler und Direktoren internationaler Museen mĂŒssen sich rechtfertigen fĂŒr ihre SchĂ€tze aus Afrika. Entfacht ist eine erbitterte Debatte ĂŒber die Restitution von Kunst aus der Kolonialzeit. Die Dokumentation nimmt die Spurensuche auf bei HĂ€ndlern in Westafrika und Europa, auf Auktionen und in Museen in BrĂŒssel, Paris, MĂŒnchen und Berlin.

      Nacht von Freitag auf Samstag, 04.05.24
      05:40 - 06:35 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Der Markt fĂŒr traditionelle afrikanische Kunst boomte lange Zeit. Alte Kunst aus Afrika war eine beliebte Geldanlage. Die Sammler reizte an Masken und KultgegenstĂ€nden immer schon das ungewöhnlich Andersartige. Jetzt kommt dieser Markt zum Erliegen. Sammler und Direktoren internationaler Museen mĂŒssen sich rechtfertigen fĂŒr ihre SchĂ€tze aus Afrika. Entfacht ist eine erbitterte Debatte ĂŒber die Restitution von Kunst aus der Kolonialzeit. Die Dokumentation nimmt die Spurensuche auf bei HĂ€ndlern in Westafrika und Europa, auf Auktionen und in Museen in BrĂŒssel, Paris, MĂŒnchen und Berlin.

       

      Was bedeuten afrikanische Masken? Welche Rolle spielen sie bei uns - und welche in ihrem Herkunftsland ursprĂŒnglich? Auf welchem Wege und unter welchen UmstĂ€nden kamen sie in unsere Museen und Galerien? Und was waren und sind die Motive der Sammler? Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise in die Museen nebenan, zu den schönen Alltags- und KultgegenstĂ€nden, den geheimnisvollen Fetischen und Masken - der Kunst von unserem Nachbarkontinent. Wir begegnen den scheinbar "primitiven" Kunstobjekten aus Afrika - in schicken Vitrinen der Galerien, in Privatwohnungen leidenschaftlicher Sammler und Völkerkundemuseen.

      Geschichtsbewusste Afrikaner klagen heute Museumsdirektoren der „Raubkunst“ an. Seit der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron ankĂŒndigte, zu Unrecht entfĂŒhrte Kunst- und KultgegenstĂ€nde aus Afrika an die UrsprungslĂ€nder zurĂŒckzufĂŒhren, tobt eine Debatte. Denn was ist unrechtmĂ€ĂŸig, was legal erworben? Fragen wie diese richten sich an die die Verantwortlichen des MusĂ©e du quai Branly in Paris und des Humboldtforums in Berlin.

      Der Film berichtet von verkannter Kultur und Geschichte und dem Hunger und der Gier der Sammler im Norden der Welt. Der Zuschauer wird Zeuge von Kunstraub in der Vergangenheit und Gegenwart Afrikas. In 200 Jahren wurde Afrika von seinen kulturellen SchÀtzen leergerÀumt. Zu Tausenden gehortet finden wir sie in Museen, privaten Sammlungen und Galerien wieder. Und gerade deutsche Völkerkundemuseen verbergen im Fundus die reichsten Kollektionen aus Afrika.

      Der Kunsthistoriker Dr. Romuald Tchibozzo aus Benin und die Politologin und Panafrikanistin Dr. Aissa Halidou aus Niger fĂŒhren durch den Film. Sie geben uns einen eigenen, persönlichen Zugang zur traditionellen Kunst ihres Kontinents und hinterfragen die Motive der EuropĂ€er - den „Blick der Weißen“ von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.

      Neue Ausgrabungen im Lande der Nok (in Nigeria) zeugen von jahrtausendealter Kunst in Königreichen, die ohne Schriftkultur in Vergessenheit geraten waren. Die reichen Funde aus dem Lande der Nok erstrahlen heute in Museen von Boston bis BrĂŒssel und sogar in Tirol.

      Der Film entfĂŒhrt  zu Voodo-Ritualen in Togo, zu kultischen Riten in Benin und zur Messe fĂŒr primitive Kunst in Europa. Er steht gewissenmaßen am Drehkreuz der ZwischenhĂ€ndler in Togo und trifft liebevoll-psychotische Sammler, begegnet Voodo-Fetischeuren und Museumschöpfern, Marktstrategen und Auktionsberatern - sie sammeln und handeln, sie tricksen und sie fĂ€lschen auch schon mal.

      Die Dokumentation befasst sich mit Raubkunst aus Afrika und dem gegenwÀrtig weltweit florierenden Handel mit FÀlschungen und Originalen.

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