Der französische Journalist Alfred de Montesquiou ist seit Jahren im Nahen Osten als Reporter unterwegs - die Region begeistert ihn. Berufsbedingt hat er vor allem erfahren, welche Kriege und Krisen sich in dieser Region abspielen. Diesmal folgt er auf den Spuren von Marco Polo der alten Seidenstraße und zeigt alles, was diesen Teil der Welt erstrahlen lässt - seine jahrtausendealten Kulturen und Zivilisationen, die den Westen stets bereichert haben. Mitten in Anatolien, nördlich des Taurus-Gebirges gelegen, war Kappadokien eine strategisch wichtige Region für die Karawanen zwischen Mittelmeer und Orient.
Der französische Journalist Alfred de Montesquiou ist seit Jahren im Nahen Osten als Reporter unterwegs - die Region begeistert ihn. Berufsbedingt hat er vor allem erfahren, welche Kriege und Krisen sich in dieser Region abspielen. Diesmal folgt er auf den Spuren von Marco Polo der alten Seidenstraße und zeigt alles, was diesen Teil der Welt erstrahlen lässt - seine jahrtausendealten Kulturen und Zivilisationen, die den Westen stets bereichert haben. Mitten in Anatolien, nördlich des Taurus-Gebirges gelegen, war Kappadokien eine strategisch wichtige Region für die Karawanen zwischen Mittelmeer und Orient.
Für die Römer war die Halbinsel zwischen Ägäis und Euphrat „Asia minor“ - Kleinasien. Heute heißt der asiatische Teil der Türkei Anatolien - Land der aufgehenden Sonne. Eine Verheißung, der Marco Polo und andere Händler auf der Seidenstraße folgten. Zahlreiche Karawansereien säumen die über 16.000 Kilometer lange Seidenstraße. Einige der größten liegen in Anatolien, wie die Karawanserei Sultanhani in Kappadokien. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Seldschuken errichtet. An den Karawanen konnte man gut verdienen. Und die Seldschuken taten alles, um den anatolischen Abschnitt der Seidenstraße für Händler attraktiv zu machen. Dazu gehörte auch, sie kostenfrei in den Karawansereien zu beherbergen - drei Nächte lang. Außerdem erfanden sie eine Art Versicherungssystem. Wenn ein Händler auf dieser Etappe ausgeraubt wurde oder eines seiner Lasttiere starb, ersetzten sie ihm seine Verluste.
An der Seite von Ahmet Diler entdeckt Alfred die sagenumwobene und für die Entwicklung der Seidenstraße sehr wichtige Region Kappadokien mit ihren Tuffsteinformationen, den sogenannten Feenkaminen. Die durch Wind, Regen und Frost bedingte Erosion hat den weichen Tuffstein zu bizarren Skulpturen geformt. Schon vor Urzeiten entdeckten die Bewohner dieser Region, wie leicht sich der Fels bearbeiten lässt, und legten Höhlenwohnungen an. In den zum Teil natürlichen, zum Teil von Menschen geschaffenen Höhlen und Gängen verbergen sich auch Kirchen mit farbenprächtigen Freskenmalereien, die zu den ältesten weltweit gehören. Ahmet erklärt auch, was die Motive auf den berühmten Kelimteppichen über Identität und Geschichte der Völker von Kappadokien verraten. Nach einer Begegnung mit einem Derwischorden der Aleviten, den Bektaschi, geht es auf den Hochebenen Armeniens in die Stadt Kars, in der die kulturellen Einflüsse der Seidenstraße noch zu spüren sind. Der kurdische Instrumentenbauer Salih Sahin fertigt bis heute asiatische Saiteninstrumente wie Saz, Oud oder Sitar, deren Klänge schon die Reisenden auf der Seidenstraße erfreuten. Von Kars ist es ein Katzensprung zur historischen Stadt Ani. Die blühende Handelsmetropole an der Seidenstraße war im 14. Jahrhundert von dem islamischen Heerführer Timur erobert worden und dann verfallen. Die Ruinen erinnern an die Blütezeit des armenischen Königreichs.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.06.2023