• 27.04.2024
      05:20 Uhr
      Zum 65. Geburtstag von Tom Pauls Zum Teufel mit Harbolla Spielfilm DDR 1989 | MDR FERNSEHEN
       

      DDR, 1956. Der frischgebackene Zugführer der NVA Engelhardt fährt mit dem Auftrag, seinen Vorgänger Harbolla aus dem Standortarrest zu holen, nach Oranienburg. Doch Harbolla hat es nicht eilig, zu sehr liebt er sein Bratkartoffel-Verhältnis Heidelore und den gerade in Mode kommenden Rock'n' Roll.

      DDR, 1956. Der frischgebackene Zugführer der NVA Engelhardt fährt mit dem Auftrag, seinen Vorgänger Harbolla aus dem Standortarrest zu holen, nach Oranienburg. Doch Harbolla hat es nicht eilig, zu sehr liebt er sein Bratkartoffel-Verhältnis Heidelore und den gerade in Mode kommenden Rock'n' Roll.

       

      Stab und Besetzung

      Leutnant Gottfried Engelhardt Tom Pauls
      Harry Harbolla Michael Lucke
      Anita Annett Kruschke
      Heidelore Andrea Solter
      Uhrmacher Gert Gütschow
      Feldwebel Mario Gericke
      Oberleutnant Strohbach Joachim Nimtz
      Unteroffizier Florian Martens
      Sängerin Katrin Saß
      Sänger Walter Plathe
      General Wilfried Pucher
      FDJlerin Kerstin Chilcott
      Angetrunkener Günter Rüger
      Kellner im Tanzlokal Jörg Hengstler
      Mann mit Rucksack Horst Papke
      Transportpolizist Gert Klotzek
      Transportpolizist Uwe Geyer
      Bekannter des Uhrmachers Roland Kuchenbuch
      Frau im Zeitungskiosk Waltraut Kramm
      Junge Frau im Tanzlokal Andrea Loewig
      Frau im Tanzlokal Ilse Bastubbe
      Regie Bodo Fürneisen
      Buch Walter Flegel
      Manfred Freitag
      Jochen Nestler
      Musik Karl-Ernst Sasse
      Kamera Erich Gusko

      Verstohlen wird eine Elvis-Platte von Hand zu Hand gereicht und die Taste der Musik-Box gedrückt: In der "Linde" in Oranienburg wird 1956 Rock'n' Roll getanzt und am wildesten tanzt ihn Harry Harbolla (Michael Lucke), Unteroffizier der NVA. Ein Mann wie ein Baum, ehemaliger Schmied, nun auch ehemaliger Zugführer der gerade im März gegründeten Nationalen Volksarmee. Seinen Platz hat einer der "ersten Studierten" eingenommen und Harbolla ist sauer. Nun steckte ihn auch noch eine Militärstreife in den Standortarrest, weil Harbolla in der "Linde" ohne gültige Papiere tanzte. Ausgerechnet sein Nachfolger, Leutnant Gottfried Engelhardt (Tom Pauls), erhält den Auftrag, Harbolla nun zurück in seine Kaserne zu holen.

      Doch Harbolla, erst einmal der Arrestzelle entkommen, hat es nicht eilig. Eine Odyssee der beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein können, beginnt. So zieht es Harbolla erst einmal wieder in die "Linde". Er liebt das deftige Essen dort und Heidelore (Andrea Solter), die Köchin desselben. Während Harbolla Riesenportionen verschlingt, trifft Engelhardt Anita (Annett Kruschke) wieder, der er bei seiner Ankunft in Oranienburg unfreiwilligerweise beim Schmuggeln half. Er fängt Feuer und wird dann von Anitas Partner, einem schwarzmarkttreibenden Uhrmacher (Gert Gütschow), hereingelegt.

      Engelhardt muss den vom Uhrmacher spendierten teuren Sekt bezahlen, sich für sein Parteibuch hänseln lassen und sich einer Schlägerei erwehren. Doch Harbolla rettet ihn im Tangoschritt aus dem Saal. Danach allerdings landet ein jeder von ihnen im Bett der Angebeteten. Am nächsten Morgen aber ziehen beide lange Gesichter: Während Anita Engelhardt aufklärt, dass ihre Liebe käuflich ist, erfährt Harbolla von seiner Vaterschaft. Schließlich treffen sich die beiden Männer doch im Zug wieder.

      Im letzten Jahr der DDR entstand diese Filmkomödie, die die 1950er Jahre auf die Schippe nimmt. Bodo Fürneisen inszenierte sein DEFA-Debüt als Mischung zwischen Militärklamotte und Milieuschwank. Die Kino-Eule Renate Holland-Moritz fand auch Gefallen an seinem Film: "Es ergeben sich wirklich viele Gelegenheiten zu hinter- wie vordergründiger Komik, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Ein slapstickartig eingesetzter Hund als Deus ex machina weiß ebenso zu bezaubern wie das Schlager-Duo Katrin Saß und Walter Plathe.

      Gerade weil sie die schwachsinnigen Liedchen aus den Fünfzigerjahren mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zelebrieren, gelingt ihnen die perfekte Parodie". Und Norbert Wehrstedt schrieb in "Film und Fernsehen": "Bodo Fürneisen beweist enormen Sinn für heitere szenische Details, der Situationswitz, der Schnitt sind präzise rhythmisiert, Gags entwickeln sich beiläufig und sind wie aus dem Handgelenk geschüttelt".

      Zum spielfreudigen Ensemble gehörten neben Michael Lucke, Annett Kruschke und Andrea Solter der Kabarettist Tom Pauls in seiner ersten Kinohauptrolle.

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