Europa, das ist das "christliche Abendland" – dieses SelbstverÂständnis hat sich seit dem Mittelalter ĂĽber die Jahrhunderte verÂfestigt. Sicher spielt der christliche Glaube eine zentrale Rolle fĂĽr die Identität Europas. Das Christentum ist die erste offene VolksÂreligion, Kirchengemeinden und Klöster wurden zur Keimzelle gemeinsamer Konfession, Pilgerwege zu einem verbindenden europäischen Netzwerk. Doch ganz so eindeutig ist die Sache nicht: Die Christen im Osten und Westen Europas gingen bald schon getrennte Wege.
Europa, das ist das "christliche Abendland" – dieses SelbstverÂständnis hat sich seit dem Mittelalter ĂĽber die Jahrhunderte verÂfestigt. Sicher spielt der christliche Glaube eine zentrale Rolle fĂĽr die Identität Europas. Das Christentum ist die erste offene VolksÂreligion, Kirchengemeinden und Klöster wurden zur Keimzelle gemeinsamer Konfession, Pilgerwege zu einem verbindenden europäischen Netzwerk. Doch ganz so eindeutig ist die Sache nicht: Die Christen im Osten und Westen Europas gingen bald schon getrennte Wege.
Europa, das ist das "christliche Abendland" – dieses SelbstverÂständnis hat sich seit dem Mittelalter ĂĽber die Jahrhunderte verÂfestigt. Sicher spielt der christliche Glaube eine zentrale Rolle fĂĽr die Identität Europas. Das Christentum ist die erste offene VolksÂreligion, Kirchengemeinden und Klöster wurden zur Keimzelle gemeinsamer Konfession, Pilgerwege zu einem verbindenden europäischen Netzwerk. Doch ganz so eindeutig ist die Sache nicht: Die Christen im Osten und Westen Europas gingen bald schon getrennte Wege.
Was sie fĂĽr kurze Zeit wieder zusammenÂbrachte, ist ein neue, gemeinsam empfundene Bedrohung durch den Islam, der auch in Europa auf dem Vormarsch war. Doch bedeutete dies fĂĽr den Kontinent mehr als nur ein Feindbild: In al-Andalus prägten Muslime ĂĽber ein halbes Jahrtausend die Kultur im westlichen Europa mit, die Herrschaft der Osmanen hinterlieĂź im SĂĽdosten Spuren. Die Juden Europas trugen in ihrer Rolle als religiöse Minderheit ebenfalls zur kulturellen Vielfalt bei, brachten die Wirtschaft in Gang und waren doch immer wieder Opfer grauÂsamer Verfolgung.
Die KreuzzĂĽge und TĂĽrkenkriege verstärkten den Antagonismus der Religionen. Wenn nicht Gegner von auĂźen fĂĽr den ZusamÂmenhalt sorgten, brachen immer wieder unter den Christen Konflikte aus. Zur entscheidenden Spaltung aber fĂĽhrte die Reformation im frĂĽhen 16. Jahrhundert. Martin Luther prangerte nicht nur die Missstände in der Kirche an, er stellte auch die kleriÂkal geprägte Herrschaftsordnung in Frage. So spalteten sich in Europa Macht und Glaube.
Hundert Jahre nach der Reformation verwüsteten verheerende Schlachten zwischen Katholiken und Protestanten den Kontinent. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wuchs der Wille, das Verhältnis der Völker künftig auf Prinzipien der Vernunft zu begründen. Es galt Religion und Politik in den Beziehungen der Mächte zu trennen. Die europäische Staatengemeinschaft schuf sich mit dem Westfälischen Frieden eine verbindliche Ordnung, die den Ausgangspunkt für das moderne Völkerrecht bildete. Die Zeit der militärischen Konflikte war nicht beendet, aber ein fundamentaler und kompromissloser Krieg im Zeichen des Glaubens nicht mehr zu befürchten.
Film von Stefan Brauburger, Bernhard von Dadelsen, Georg Graffe und Anja Greulich
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 21.03.2023