• 27.09.2022
      06:15 Uhr
      Giuseppe Garibaldi Frauenheld und Freiheitskämpfer | arte
       

      Giuseppe Garibaldi war ein Mann voller Widersprüche. Er war ein Macho, der sich für die politischen Rechte der Frauen einsetzte, ein Sozialrevolutionär, der Bauernaufstände niederschlagen ließ, ein Abenteurer, der sein Rebellentum meisterhaft inszenierte, und er war ein Mann, der wie kein anderer für die Freiheit Italiens kämpfte.

      Dienstag, 27.09.22
      06:15 - 07:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Giuseppe Garibaldi war ein Mann voller Widersprüche. Er war ein Macho, der sich für die politischen Rechte der Frauen einsetzte, ein Sozialrevolutionär, der Bauernaufstände niederschlagen ließ, ein Abenteurer, der sein Rebellentum meisterhaft inszenierte, und er war ein Mann, der wie kein anderer für die Freiheit Italiens kämpfte.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Martin Betz

      Giuseppe Garibaldi ist eine Ikone des italienischen Freiheitskampfes. Doch was ist wahr an seinen Leistungen, was ist Legende? Wie konnte er mit 1.000 schlecht bewaffneten Freiwilligen auf Sizilien ein 20-mal so starkes gegnerisches Heer bezwingen? Und war Garibaldi tatsächlich ein Frauenheld und ein Macho?

      Das Dokudrama zeigt einen Mann, der zeit seines Lebens geschickt am Aufbau seines eigenen Mythos gearbeitet hat. Auch wenn der dreimal verheiratete Revolutionär es liebte, von Verehrerinnen umschwärmt zu werden, war seine politische Haltung gegenüber Frauen sehr modern: Bereits 1869 forderte er das allgemeine Wahlrecht für Frauen - eingeführt wurde es in Italien erst 77 Jahre später. Es gab zahlreiche dramatische Momente in Garibaldis Leben, etwa den verzweifelten Kampf um die Römische Republik 1849, die schwierige Flucht mit seiner ersten Frau Anita und der "Zug der Tausend" 1860 nach Sizilien. Garibaldi wird nach wie vor in Italien kontrovers diskutiert: von der angeblichen Bestechung seiner Gegner bis zu Garibaldis Niederschlagung der Bauernaufstände. Heute urteilt Giuseppe Garibaldi junior über seinen Urgroßvater: "Er war Sozialist, auch Republikaner, aber auch ein bisschen Monarchist und Faschist."

      Mit aufwendigen Spielszenen zieht das Dokudrama eine klare Linie zwischen Legende und historischer Wahrheit. Garibaldi-Biografinnen wie Silvia Cavicchioli und Lucy Riall rücken das Wirken Garibaldis in den Kontext seiner Zeit und erstellen das Psychogramm eines Sozialrevolutionärs, der von den politischen Kompromissen seiner Zeit schließlich in die Isolation getrieben wurde.

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