Der 15. August 2021 markiert eine Zeitenwende für Afghanistan. An diesem Tag, der den endgültigen Rückzug der westlichen Truppen und den Zusammenbruch des herrschenden Regimes besiegelt, ziehen die Taliban in Kabul ein. Afghanistan wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Patrick de Saint-Exupéry und Pedro Brito Da Fonseca haben Afghanistan im Jahr 2021 vor, während und nach der Ankunft der Taliban bereist. Aus dem Material entstand ein außergewöhnlicher Film, der die erschütternden Entwicklungen im Afghanistan der letzten zwölf Monate dokumentiert.
Der 15. August 2021 markiert eine Zeitenwende für Afghanistan. An diesem Tag, der den endgültigen Rückzug der westlichen Truppen und den Zusammenbruch des herrschenden Regimes besiegelt, ziehen die Taliban in Kabul ein. Afghanistan wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Patrick de Saint-Exupéry und Pedro Brito Da Fonseca haben Afghanistan im Jahr 2021 vor, während und nach der Ankunft der Taliban bereist. Aus dem Material entstand ein außergewöhnlicher Film, der die erschütternden Entwicklungen im Afghanistan der letzten zwölf Monate dokumentiert.
Stab und Besetzung
Regie | Pedro Brito Da Fonseca |
Patrick Saint-Exupéry |
Am 15. August 2021 ziehen die Taliban nach 20-jähriger Abwesenheit in Kabul ein. Afghanistan fällt zurück in eine Vergangenheit, die am 11. September 2001 mit dem Attentat auf die Twin Towers in New York und dem von George W. Bush ausgerufenen "Krieg gegen den Terrorismus" ausgesetzt worden war. Jetzt haben die Taliban wieder das Sagen. Als unangefochtene Herrscher des Landes stillen sie ihren Rachedurst und gebärden sich als "Sieger" über die USA, die „größte Militärmacht“ der Welt. Ihr Programm lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Wiederherstellung des "Islamischen Emirats Afghanistan" und Einführung der "echten Scharia".
Die neuen Taliban-Führer sind weiter auf internationale Geldgeber angewiesen und bemühen sich deshalb, diese nicht allzu offen vor den Kopf zu stoßen. Doch sie ziehen die Schlinge immer enger. Die wenigen Protestbewegungen werden im Keim erstickt und Repressalien diskret gehandhabt. Die Zivilgesellschaft, die vom Westen im Stich gelassen wurde und keine finanziellen Mittel mehr erhält, ist den neuen Verhältnissen hilflos ausgeliefert.
20 Jahre voller Hoffnungen und Anstrengungen sind zunichtegemacht. Was wollen die Taliban für ihr Land? "Die Zukunft liegt in Allahs Hand", versichert der neue Flüchtlingsminister Chalil Hakkani, auf den die USA zwischenzeitlich ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt haben.
Am 15. August 2021 verändert sich das Gesicht Afghanistans. Vor rund einem Jahr erlangen die Taliban die Macht über das Land zurück, das sich nach dem 11. September 2001 20 Jahre lang unter der Kontrolle westlicher Truppen befand, und zerschlagen die afghanische Armee. Der Flughafen Kabul wird im August 2021 zum einzigen Rückzugsort, an dem sich Menschen vor dem neuen Taliban-Regime schützen können. 18 Tage lang – dann verschließt sich das Land definitiv. Hunderttausende Afghanen versuchen, an diesem Ort Zuflucht zu finden – in der Hoffnung, das Land verlassen zu können.
In dem Dokumentarfilm "Kabul Airport - Flucht aus Afghanistan" kommen Taliban, die westlichen Alliierten und die Zivilbevölkerung zu Wort und berichten, was sie in diesen Tagen an diesem geopolitischen Schauplatz erlebt haben.
Die anschließende Dokumentation "Das Gesetz der Taliban" erzählt die Entwicklung des Landes in der Zeit danach. Die Taliban führen mit Genugtuung das "Islamische Emirat Afghanistan" wieder ein und nehmen damit Rache an den Amerikanern, der weltweit größten Militärmacht. Wie finanzieren sich die Taliban? Wie gehen sie mit Geldgebern um? Und wie reagieren sie auf Widerstand aus der Bevölkerung? Auch Chalil Hakkani, der neue afghanische Flüchtlingsminister, kommt zu Wort. Die USA haben auf ihn ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.
Der Themenabend endet mit einem Blick auf einen weiteren Krisenstaat, in dem seit 40 Jahren die Hisbollah das Sagen hat: Im Libanon und in weiteren angrenzenden Staaten hat die Organisation ihre Macht verfestigt. In "Libanon: Inside the Hezbollah" erzählen Mitglieder und ehemalige Anhänger der Hisbollah in exklusiven Interviews von Konflikten, ihren Ursachen und ihrer Strategie in einer höchst instabilen Mittelmeerregion.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 30.03.2023