• 24.09.2022
      06:15 Uhr
      Kurioses aus der Tierwelt Auf dem rechten Weg bleiben - Tauben und Mistkäfer | arte
       

      Tauben sind derart verbreitet, dass wir ihren Fähigkeiten kaum Beachtung schenken. Dabei sind sie exzellente Navigatoren, die auch aus Hunderten Kilometern Entfernung nach Hause zurückfinden. Und der Mistkäfer rollt seine Kugel in einer schnurgeraden Linie, und das auch noch kopfüber und rückwärts! Wie finden diese Tiere nur den richtigen Weg?

      Samstag, 24.09.22
      06:15 - 06:40 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      VPS 06:20
      Stereo

      Tauben sind derart verbreitet, dass wir ihren Fähigkeiten kaum Beachtung schenken. Dabei sind sie exzellente Navigatoren, die auch aus Hunderten Kilometern Entfernung nach Hause zurückfinden. Und der Mistkäfer rollt seine Kugel in einer schnurgeraden Linie, und das auch noch kopfüber und rückwärts! Wie finden diese Tiere nur den richtigen Weg?

       

      Der außergewöhnliche Orientierungssinn mancher Tiere fasziniert die Menschen schon seit langem. Die alten Ägypter verehrten den Mistkäfer, der sich am Stand der Sonne, des Mondes und der Milchstraße orientiert, um seine kostbare Dungkugel in die richtige Richtung zu rollen. Die Entdeckung, dass Mistkäfer mit Hilfe des Sternenlichts navigieren, hat die Wissenschaft in Erstaunen versetzt. Ein winziges Insekt, das den Rand unserer Galaxie als Orientierungshilfe nutzt - wirklich verblüffend. Hätten die alten Ägypter das gewusst, hätten sie sich in ihrer göttlichen Verehrung des Skarabäus bestätigt gefühlt.

      Tauben verfügen über ein sagenhaftes Gedächtnis und können sich gleich mehrere komplizierte Routen ganz genau merken. Ihr innerer Kompass und ihr ausgeprägter Geruchssinn weisen ihnen über Hunderte von Kilometern den Weg.

      Jahrhundertelang machten sich die Menschen den einzigartigen Orientierungssinn der Taube zunutze, ohne diesen schlüssig erklären zu können. Einige glaubten, die Vögel richteten sich nach dem Stand der Sonne, andere behaupteten, sie orientierten sich am Magnetfeld der Erde. Doch beides ließ sich nur schwer beweisen.

      Der Durchbruch gelang einem amerikanischen Wissenschaftler in den 60er Jahren: William Keeton von der Cornell University stattete einen Trupp Brieftauben mit Magneten und einen zweiten Trupp mit Messingattrappen aus und ließ sie fliegen. Wenn die Sonne schien, fanden beide Gruppen mühelos nach Hause; doch bei bedecktem Himmel verloren die Vögel mit den Magneten die Orientierung. Keeton schloss daraus, dass die Kräfte der Magneten auf dem Rücken der Vögel die schwächeren Kräfte des irdischen Magnetfelds störten. Damit war bewiesen, dass Tauben entweder die Sonne oder das Erdmagnetfeld nutzen, um sich zu orientieren, je nach Wetter.

      Tauben sind außerdem in der Lage, Landschaftsmerkmale wie Hecken oder Bäume, ja sogar Straßen und Gebäude, zu erkennen. Sie prägen sich diese Merkmale ein und erstellen damit eine innere Landkarte der Gegend, die ihnen hilft, zum heimischen Schlag zurückzufinden.

      Der Mistkäfer und die Taube sind beides gewöhnliche Tiere, die ungewöhnliche Lösungen für ein Problem gefunden haben, das uns alle beschäftigt: Wie auf dem rechten Weg bleiben? Die Natur ist voller faszinierender und wundersamer Geschöpfe - die Schmetterlinge etwa mit ihrem einzigartigen Lebenszyklus oder das eigenartige Leben der Kaiserpinguine. Manche Tiere waren jahrhundertelang von Mythen umrankt - andere haben uns ihre Geheimnisse erst in jüngster Zeit offenbart. Diese Tiere, ihre kuriosen Geschichten und erstaunlichen Eigenschaften, stellt David Attenborough der neuen Staffel der beliebten Reihe „Kurioses aus der Tierwelt“ vor.

      Dokumentationsreihe Großbritannien 2016

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