Ein rotes Tuch, ein paar Sitzkissen und Hocker - Peter Brook reduziert die Dinge in seiner „Hamlet“-Inszenierung wie in all seinen anderen Theaterarbeiten auf das Wesentliche. Er setzt auf die Fantasie des Zuschauers und den Körper des Schauspielers. Das gehört zu dem Wesen des Theaters von Peter Brook, mit dem er sich theoretisch in seinem Buch „Der leere Raum“ auseinander gesetzt hat: In dem minimalistisch ausgestatteten Bühnenraum folgt Hamlet, herausragend gespielt von Adrian Lester, wie in einem Ritual ganz der Sprache Shakespeares, ihrem Klang und ihrem Rhythmus. In „Hamlet“ stützt sich Peter Brook mehr denn je auf eine sehr präzise Schauspielerführung. Wie auch in vielen anderen Inszenierungen lässt Brook auf der beinahe nackten Bühne ein Ensemble agieren, das sich aus japanischen, afrikanischen und deutschsprachigen Schauspielern zusammensetzt. Peter Brooks Inszenierung ist darüber hinaus weit von den konventionellen Deutungen der Hamlet-Figur entfernt: Sein Hamlet gleicht vielmehr einem einsamen, nach Rache sinnenden Tier. Die Fernsehaufzeichnung entstand im Jahr 2001 am Pariser Théâtre des Bouffes du Nord, wo Peter Brooks Hamlet am 28. Februar 2000 Premiere hatte.

Adrian Lester ist einer der begabtesten Schauspieler Großbritanniens. Seine Ausbildung absolvierte er an der Royal Academy of Dramatic Art. Er wurde bereits mit zahlreichen Preisen für seine darstellerische Leistung auf Londoner Bühnen geehrt, darunter für seine Rollen in „Company“, „As You Like It“ und „Six Degrees of Separation“. Seit 1996 ist er auch auf der Kinoleinwand zu sehen, unter anderem mit John Travolta in „Mit aller Macht“, mit Emma Thompson in „Maybe Baby“ und mit Kenneth Branagh in „Verlorene Liebesmüh“.