• 07.07.2022
      06:15 Uhr
      ARTE Reportage Frankreich 2021 | arte
       
      • Libanon: Wer hat wirklich Schuld?
      • Russland: Wie Putin die Geschichte sehen will

      Donnerstag, 07.07.22
      06:15 - 06:50 Uhr (35 Min.)
      35 Min.
      • Libanon: Wer hat wirklich Schuld?
      • Russland: Wie Putin die Geschichte sehen will

       
      • Libanon: Wer hat wirklich Schuld?

      Am 4. August 2020 sprengte eine Explosion den Hafen von Beirut und alle umliegenden Gebiete in die Luft. Ein Jahr später wollen die Opfer wissen, was wirklich passiert ist.
      Die Behörden hatten eine schnelle Untersuchung versprochen, aber die offizielle Version stellt niemanden zufrieden: Laut der Regierung kam die Ladung Ammoniumnitrat versehentlich in den Hafen von Beirut, nachdem ein Schiff vor der libanesischen Küste beschädigt wurde, und ein Versehen bei Schweißarbeiten in einem Lagerhaus löste die Explosion aus.
      Viele der von unabhängigen Ermittlern, Aktivisten, Anwälten und Journalisten aufgedeckten Beweise deuten jedoch auf eine andere Geschichte hin. Die Ladung Ammoniumnitrat, die ohne jegliche Schutzmaßnahmen zusammen mit hochentzündlichen Produkten gelagert wurde, gehörte syrischen Geschäftsleuten, die dem Regime von Baschar al-Assad nahestehen. Zur Zeit der Explosion war Krieg in Syrien, und Ammoniumnitrat, das als Düngemittel oder Sprengstoff verwendet werden kann, wurde für die Zusammensetzung von Fassbomben verwendet, die die syrische Armee von Hubschraubern aus auf Rebellengebiete abwarf. Der Schatten des syrischen Bürgerkrieges liegt also über der Explosion im Hafen von Beirut. Die Familien der Opfer, mit denen unsere Reporter sprachen, kämpfen dafür, die Schuld des Staates Libanon an diesem möglichen internationalen Waffenhandel aufzuklären.

      • Russland: Wie Putin die Geschichte sehen will

      Am 19. August 1991 wollte eine Gruppe konservativer Generäle in Moskau mit einem Putsch den Zusammenbruch der UdSSR einleiten.
      Das Experiment mit Perestroika und Glasnost, der wirtschaftlichen Umstrukturierung und der politischen Transparenz unter Michail Gorbatschow, endete im Chaos und führte Boris Jelzin an die Macht, der am 25. Dezember 1991 das Ende der Sowjetunion besiegelte. 30 Jahre später ist das Russland von Wladimir Putin weit davon entfernt, dieses Datum zu feiern, sie ziehen es vor, feierlich des Sieges von 1945 zu gedenken – seit einigen Jahren ist das ein Feiertag für die Russen.
      Die Regierung unter Putin versucht, ihre Macht zu festigen, indem sie an die vergangene Stärke und die militärische Macht erinnert und sich bemüht, das alte Imperium wiederherzustellen, etwa in der Ukraine oder in Georgien. Diese Rhetorik stützt sich auf die Armee und das Konzept eines bedrohten Heimatlandes, das um jeden Preis verteidigt werden müsse.
      Die Erinnerung an die dunklen Seiten der UdSSR aber, den Archipel Gulag, blenden sie offiziell weiter aus. Die Zwangsarbeitslager unter Stalin sind vergessen, jetzt wird Stalin für seine Rolle beim Sieg am 9. Mai 1945 gefeiert.
      Propaganda und die wahre Geschichte – wer erinnert sich heute noch an das, was einst geschah in der Sowjetunion unter Lenin, Stalin und ihren Nachfolgern?

      Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.

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      Donnerstag, 07.07.22
      06:15 - 06:50 Uhr (35 Min.)
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