• 21.05.2022
      22:55 Uhr
      Allergien Wenn der Körper rebelliert | arte
       

      Pollen, Hausstaub oder Tierhaare: Immer mehr Menschen haben Allergien. Vermeintlich harmlose Stoffe können lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Warum spielt unser Immunsystem verrückt? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, welchen Einfluss die Umwelt, die Gene oder auch unser Lebensstil haben.

      Samstag, 21.05.22
      22:55 - 23:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Pollen, Hausstaub oder Tierhaare: Immer mehr Menschen haben Allergien. Vermeintlich harmlose Stoffe können lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Warum spielt unser Immunsystem verrückt? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, welchen Einfluss die Umwelt, die Gene oder auch unser Lebensstil haben.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Cosima Dannoritzer

      Viele Menschen reagieren auf bestimmte Stoffe allergisch. Schon kleinste Mengen können verheerende Folgen haben: Der Rachen schwillt an, das Atmen fällt schwer, die Haut beginnt zu jucken. Allergische Reaktionen reichen von leichtem Ausschlag oder Verdauungsproblemen bis hin zu Anfällen, die sogar lebensbedrohlich werden können.

      In Frankreich ist jeder beziehungsweise jede Dritte betroffen, in Japan inzwischen sogar die Hälfte der Bevölkerung. In den USA berichteten im letzten Jahr 50 Millionen Menschen über allergische Beschwerden. Weltweit leben Schätzungen zufolge allein 235 Millionen Menschen mit allergischem Asthma. Experten rechnen damit, dass die Zahl der Allergikerinnen und Allergiker weiter steigen wird.

      Internationale Forscherteams sind der Frage auf der Spur, warum unser Immunsystem so extrem auf bestimmte Stoffe reagiert und warum Allergien immer häufiger auftreten. Hat sich die Wohlstandsgesellschaft mit ihrem Sauberkeitsfimmel und der Angst vor Keimen versehentlich ein Allergie-Arsenal geschaffen? Oder liegt eine Ursache womöglich im "botanischen Sexismus", also darin, dass Stadtplaner immer mehr männliche Bäume anpflanzen, die mehr Pollen produzieren und damit mehr Menschen für Heuschnupfen anfällig machen?

      Eine andere Studie, die sich mit dem sogenannten Gewitterasthma befasst, deckt Zusammenhänge zwischen Klimawandel und allergischen Reaktionen auf. Bei einem starken Gewitter im australischen Melbourne mussten im November 2016 Tausende Menschen wegen Atemnot und allergischer Beschwerden behandelt werden. Aufgrund des Unwetters kam es zu einem stärkeren Pollenflug und zu einer erhöhten Feinstaubbelastung.

      Weitere Forschungen befassen sich mit dem Erbgut und der Lebensweise unserer Vorfahren. Eine Ursache für Allergien könnte demzufolge darin liegen, dass wir durch die radikale Veränderung unserer Lebensgewohnheiten seltener mit jenen Mikroorganismen in Kontakt kommen, die für die Bildung eines starken Immunsystems entscheidend sind. Ist diese Entwicklung unwiderruflich? Oder können neue Behandlungsmethoden rechtzeitig eine Trendwende bringen? Aktuell gibt es eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze für die Forschung, um Allergien vorzubeugen und zu therapieren.

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