• 26.01.2022
      04:10 Uhr
      Vier Schwestern Arche Noah, Hanna Marton | arte
       

      Als die Nazis 1944 mit der Deportation ungarischer Juden begannen, verhandelte der Leiter des Hilfs- und Rettungskomitees Rudolf Kastner mit Adolf Eichmann und bot diesem ein Lösegeld pro Person. Kastner erhöhte den Preis so lange, bis Eichmann einwilligte, Juden gegen Geld freizulassen. Ein Spezialtransport fuhr von Budapest über Bergen-Belsen in die Schweiz.
      Hanna Marton gehörte zu den 1.684 Juden des Konvois, die so dem sicheren Tod entkamen. Zeitgleich wurden im Gegenzug 450.000 ungarische Juden in den Gaskammern von Birkenau von den Nazis ermordet beziehungsweise bei lebendigem Leib im Freien verbrannt.

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 26.01.22
      04:10 - 05:20 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      Stereo

      Als die Nazis 1944 mit der Deportation ungarischer Juden begannen, verhandelte der Leiter des Hilfs- und Rettungskomitees Rudolf Kastner mit Adolf Eichmann und bot diesem ein Lösegeld pro Person. Kastner erhöhte den Preis so lange, bis Eichmann einwilligte, Juden gegen Geld freizulassen. Ein Spezialtransport fuhr von Budapest über Bergen-Belsen in die Schweiz.
      Hanna Marton gehörte zu den 1.684 Juden des Konvois, die so dem sicheren Tod entkamen. Zeitgleich wurden im Gegenzug 450.000 ungarische Juden in den Gaskammern von Birkenau von den Nazis ermordet beziehungsweise bei lebendigem Leib im Freien verbrannt.

       

      Als die Nazis 1944 mit der Deportation ungarischer Juden begannen, verhandelte der Leiter des Hilfs- und Rettungskomitees Rudolf Kastner mit Adolf Eichmann und bot diesem ein Lösegeld pro Person. Kastner erhöhte den Preis so lange, bis Eichmann einwilligte, Juden gegen Geld freizulassen. Ein Spezialtransport fuhr von Budapest über Bergen-Belsen in die Schweiz.
      Hanna Marton gehörte zu den 1.684 Juden des Konvois, die so dem sicheren Tod entkamen. Zeitgleich wurden nach der grausamen Vernichtungslogik der Nazis im Gegenzug 450.000 ungarische Juden in den Gaskammern von Birkenau ermordet beziehungsweise bei lebendigem Leib im Freien verbrannt.
      Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

      Am 27. Januar 1945 befreit die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Dieses Datum wird 60 Jahre später durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. Aus diesem Anlass hat ARTE einen Themenschwerpunkt mit Filmen der französischen Filmemacher Claude Lanzmann und Emil Weiss ins Programm genommen.

      Claude Lanzmann versuchte mit seinem großen Dokumentarfilm „Shoah“ das Unnennbare zu benennen. Damit ging der hebräische Begriff der „Schoah“ in den aktiven Wortschatz vieler Sprachen und Gesellschaften für das unvergleichliche Geschehen während des Zweiten Weltkriegs ein: die industrielle Ermordung – der Genozid – von sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens auch Holocaust – „ganz verbrannt“ – genannt. Claude Lanzmann reiste über elf Jahre durch ganz Europa und Israel und sprach mit Menschen, die die Schoah überlebt hatten. Er arbeitete nahezu zwei Jahrzehnte an dem mehr als neunstündigen Dokumentarfilm.

      Bei der Montage von „Shoah“ stellte Claude Lanzmann aber fest, dass er einige der langen Gespräche, die er geführt hatte, nicht für „Shoah“ verwenden konnte. Aus diesem Material entstanden in den letzten Jahren mehrere Dokumentarfilme, die ARTE nun zeigt. Vier bewegende Interviews mit Frauen, die den Gräueln der Nazis entkommen konnten, montierte Lanzmann zu der Dokumentarfilmreihe „Vier Schwestern“. Ruth Elias, Ada Lichtman, Paula Biren und Hanna Marton sind Überlebende und schildern ihre Geschichte sehr intim und schonungslos offen.

      2013 erscheint ein weiterer Film aus den „Shoah“-Interviews. „Der letzte der Ungerechten“ basiert auf unveröffentlichtem Material aus Gesprächen mit dem Rabbiner Benjamin Murmelstein. Dr. Murmelstein war eine sehr ambivalente Persönlichkeit. Er wurde von den Nationalsozialisten unter Zwang zum Mitglied des Wiener „Judenrates“ und später nach der Ermordung Dr. Eppsteins zum dritten „Judenältesten“ in Theresienstadt ernannt. Zeitlebens stand er unter Kollaborationsverdacht. Doch sein Bemühen, möglichst viele Menschen zu retten, rückt ihn in ein anderes Licht. Claude Lanzmann marschiert mit Dr. Murmelstein durch das hell erleuchtete Rom und lässt ihn von der Dunkelheit Theresienstadts erzählen.

      Ergänzt wird die Lanzmann-Reihe mit dem Dokumentarfilm „Auschwitz. Das Projekt“ von Emil Weiss. Der Film zeigt in bedrückender Stille Zeitzeugenberichte von vier Auschwitz-Überlebenden.

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 26.01.22
      04:10 - 05:20 Uhr (70 Min.)
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