• 22.06.2022
      21:50 Uhr
      In Gedenken an Jean-Louis Trintignant Trintignant über Trintignant Frankreich 2020 | arte
       

      Der kürzlich verstorbene Schauspieler Jean-Louis Trintignant prägte vor allem das Kino der 50er, 60er und 70er Jahre. Er hat in mehr als 110 Filmen gespielt und gehörte zu den großen Schauspielern des französischen Kinos, war jedoch kein Star. Dafür scheute er das Rampenlicht zu sehr. „Trintignant über Trintignant“ stellt Ausschnitte aus den seltenen Interviews, die er in seiner 60 jährigen Karriere gab, zu einem faszinierenden Porträt zusammen. Sehr reflektiert erzählt der damals 90-jährige Schauspieler aus seinem Leben, das vom tragischen Tod seiner Tochter Marie überschattet wurde.

      Mittwoch, 22.06.22
      21:50 - 22:45 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      VPS 21:49

      Der kürzlich verstorbene Schauspieler Jean-Louis Trintignant prägte vor allem das Kino der 50er, 60er und 70er Jahre. Er hat in mehr als 110 Filmen gespielt und gehörte zu den großen Schauspielern des französischen Kinos, war jedoch kein Star. Dafür scheute er das Rampenlicht zu sehr. „Trintignant über Trintignant“ stellt Ausschnitte aus den seltenen Interviews, die er in seiner 60 jährigen Karriere gab, zu einem faszinierenden Porträt zusammen. Sehr reflektiert erzählt der damals 90-jährige Schauspieler aus seinem Leben, das vom tragischen Tod seiner Tochter Marie überschattet wurde.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Yves Jeuland
      Lucie Cariès

      Jean-Louis Trintignant war Anfang 30, als er sich in den frühen 60er Jahren ziemlich schüchtern den ersten Journalistenfragen stellte. 60 Jahre später blickte der Schauspieler zurück auf sein Leben, auf entscheidende Begegnungen und auf seine Filme, die Kinogeschichte schrieben. Mit wenigen Gesten, beherrschter Miene und scheinbar ausdruckslosen Augen profilierte sich der einstige Jurastudent als vielschichtiger und perfektionistischer Charakterdarsteller. Seinen internationalen Durchbruch feierte er mit "Und ewig lockt das Weib" an der Seite von Brigitte Bardot. Um dem Medienrummel um seine Liaison mit dem Sexsymbol Brigitte Bardot zu entfliehen, flüchtete er Anfang der 60er Jahre in die Armee und kehrte erst 1966 wieder zurück.

      Trotz seines schüchternen Wesens und seiner Scheu vor öffentlichen Auftritten arbeitete Trintignant stets mit den größten Filmemachern seiner Zeit zusammen: Er war Bernardo Bertoluccis Konformist in "Der große Irrtum", der hartnäckige Ermittler in Costa-Gavras' "Z" und der kauzige Ganove Marx in Jacques Audiards "Wenn Männer fallen", der glühende Liebhaber in Claude Lelouchs "Ein Mann und eine Frau" und der gealterte Ehemann in Michael Hanekes "Liebe". Er spielte an der Seite von Filmikonen wie Brigitte Bardot, Jeanne Moreau, Anouk Aimée, Fanny Ardant und natürlich Romy Schneider, in die er sich am Set des Films "le train - Nur ein Hauch von Glück" von Pierre Granier-Deferre verliebte.

      Hinter seinen Filmfiguren schienen stets die Rollen durch, die er im wahren Leben einnahm: Jean-Louis Trintignant war Junggeselle, Ehemann und Vater; er bekam drei Kinder mit der Regisseurin Nadine Marquand, einer der wenigen Frauen, die damals auch hinter der Kamera standen. Die gemeinsamen Werke des Paares – darunter "Le voyage de noces" über ihre eigene, wechselhafte Beziehung – wirken wie halbautobiografische Werke über die eigene Familie. In diesem facettenreichen Porträt erzählt Jean-Louis Trintignant seine Lebensgeschichte so, wie er sie sah. Er offenbart seine ganz eigene Wahrheit – und zeigte sich zweifelnd, verletzlich und schonungslos offen.

      Film von Yves Jeuland

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      Mittwoch, 22.06.22
      21:50 - 22:45 Uhr (55 Min.)
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