• 14.01.2022
      03:07 Uhr
      Palast der katalanischen Musik Barcelona Ein Traum, in dem Musik zu hören ist | tagesschau24
       

      Er gilt als einer der weltschönsten Konzertsäle: Der "Palau de la Musica Catalana" in Barcelona, 1908 mit einem Konzert eingeweiht, das Richard Strauss dirigierte. Eigentlich ist dieser Musikpalast das Vereinshaus eines Chores, des "Orfeo Catala". Davon zeugt eine riesige Figurenkaskade, die am Fassadeneck dieses einzigartigen Gebäudes in die engen Gassen der Altstadt ragt, eine allegorische Darstellung des katalanischen Volkslieds, "La Canco Popular Catalana". Und den Giebel der Front schmückt ein wunderbar koloriertes Mosaik, das in vollendeter Jugendstilmanier den Gesangverein darstellt.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 14.01.22
      03:07 - 03:22 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Er gilt als einer der weltschönsten Konzertsäle: Der "Palau de la Musica Catalana" in Barcelona, 1908 mit einem Konzert eingeweiht, das Richard Strauss dirigierte. Eigentlich ist dieser Musikpalast das Vereinshaus eines Chores, des "Orfeo Catala". Davon zeugt eine riesige Figurenkaskade, die am Fassadeneck dieses einzigartigen Gebäudes in die engen Gassen der Altstadt ragt, eine allegorische Darstellung des katalanischen Volkslieds, "La Canco Popular Catalana". Und den Giebel der Front schmückt ein wunderbar koloriertes Mosaik, das in vollendeter Jugendstilmanier den Gesangverein darstellt.

       

      Er gilt als einer der weltschönsten Konzertsäle: Der "Palau de la Musica Catalana" in Barcelona, 1908 mit einem Konzert eingeweiht, das Richard Strauss dirigierte. Eigentlich ist dieser Musikpalast das Vereinshaus eines Chores, des "Orfeo Catala". Davon zeugt eine riesige Figurenkaskade, die am Fassadeneck dieses einzigartigen Gebäudes in die engen Gassen der Altstadt ragt, eine allegorische Darstellung des katalanischen Volkslieds, "La Canco Popular Catalana". Und den Giebel der Front schmückt ein wunderbar koloriertes Mosaik, das in vollendeter Jugendstilmanier den Gesangverein darstellt.

      Man muss den Kopf weit in den Nacken legen, um alle Details in der filigranen Fassade mit ihrer auf die Spitze getriebenen Dekor- und Formfülle zu entdecken. Ein durchscheinendes Gebäude, bei dem die Wandflächen aufgelöst scheinen, überall farbiges Glas und buntes Fliesenmosaik. In einer Umgebung altertümlicher Häuser scheint eine phantastische Phantasieblume aufzublühen.

      Der Palau de la Musica Catalana ist ein herausragendes Beispiel des "Modernisme", des spanischen Jugendstils. Er wurde von einem der führenden Baumeister der katalanischen Jugendstilarchitektur entworfen, Lluis Domenech i Montaner. Barcelona war die Hochburg des Modernisme, der auch eine Demonstration der kulturellen Eigenart der Katalanen war. 600.000 Besucher steigen jährlich vom offenen Vestibül über die breiten marmornen Stufen des Treppenhauses empor, um sich von dem dekorativen Reichtum des weitgeschwungenen Konzertsaals bezaubern zu lassen, und es sind nicht nur Konzertbesucher. Das Auge des Betrachters kann sich in dem künstlichen Gartenparadies der großen Glasfenster verirren, sich in den Porzellanblüten der Deckenornamente verfangen, oder sich vom idealisierten Chor junger Frauen, im zentralen Oberlicht, das die Sonne darstellt, und selbst vom Sonnenlicht erleuchtet wird, blenden lassen: Ein Konzertsaal, in dem man die Musik mit offnen Augen hören soll.

      Dass sich ein Gesangverein dieses großartige Gebäude ohne staatliche Unterstützung erbauen lassen konnte, lässt sich mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Barcelonas Ende des 19. Jahrhunderts und der gleichzeitig erwachten allgemeinen Begeisterung für die katalanische Sache erklären. Reiche Großindustrielle förderten die eigenständige lokale Kultur. Sie investierten vor allem in aufsehenerregende Bauwerke in modernem Stil, und wurden die 'Pflegeeltern' der aus der Tradition ausbrechenden jungen Architekten. Der Jugendstil in Barcelona war auch politisch. Heute ist er historisch. Und er ist sehenswert.

      Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.

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