• 10.02.2023
      00:30 Uhr
      Kulturzeit Das 3sat-Kulturmagazin von ZDF, ORF, SF und ARD | ARD alpha
       

      Themen:

      • Der niederländische König und die Sklaverei
      • Roger Waters vorm UN-Sicherheitsrat
      • Film "Luanas Schwur"
      • Charlotte Brandi

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 10.02.23
      00:30 - 01:10 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo

      Themen:

      • Der niederländische König und die Sklaverei
      • Roger Waters vorm UN-Sicherheitsrat
      • Film "Luanas Schwur"
      • Charlotte Brandi

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Cécile Schortmann
      • Der niederländische König und die Sklaverei

      Der Besuch der niederländischen Königsfamilie in der Karibik reißt alte Wunden der kolonialen Vergangenheit der Niederlande auf und lässt Fragen nach der Aufarbeitung der Sklaverei wieder aktuell werden.
      Die niederländische Königsfamilie mit Willem-Alexander, Maxima und Amalia bereiste bis zum 9. Februar den karibischen Teil des niederländischen Königreichs, teilweise per Fregatte. Die Reise fällt in eine neue Phase einer schmerzhaften Vergangenheitsbewältigung. Der niederländische Ministerpräsident Rutte hatte sich erst im Dezember 2022 für die Sklaverei entschuldigt - doch nun erwarten viele Bewohner*innen ehemaliger Kolonien, dass sich auch der König der historischen Verantwortung stellt - 150 Jahre nach dem Ende der Sklaverei. Wir haben auf Curacao einen Grammy nominierten Perkussionisten getroffen, der Inspiration durch die Musik versklavter Menschen findet. Außerdem einen Künstler, der sich mit der Sklaverei auseinandersetzt und in Amsterdam eine große Ausstellung dazu kuratiert hat sowie einer Historikerin, die auf Curacao ein Museum zur Sklaverei leitet. Sie alle haben viel vom Besuch des Königs erwartet, wissen aber auch, dass eine Entschuldigung nur der Anfang sein könnte.

      • Roger Waters vorm UN-Sicherheitsrat

      Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters hat mit einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat zum Ukraine-Krieg scharfe Kritik auf sich gezogen. Der 79-jährige Musiker, der auf Einladung Russlands per Videoschalte vor dem wichtigsten UN-Gremium in New York sprach, sagte am 8. Februar, der russische Angriff auf die Ukraine sei "nicht unprovoziert" erfolgt. "Die Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation war illegal. Ich verurteile sie auf das Schärfste", sagte der Brite. "Aber die russische Invasion der Ukraine war nicht unprovoziert. Deswegen verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste." Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja reagierte mit einer Anspielung auf den berühmten Pink-Floyd-Hit "Another Brick in the Wall". "Wie traurig für seine früheren Fans, dass er die Rolle eines weiteren Steins in der Mauer akzeptiert, einer Mauer russischer Desinformation und Propaganda."
      Waters hatte schon in der Vergangenheit mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt. Im September warf er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "extremen Nationalismus" vor und rief den Westen auf, Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. Die polnische Stadt Krakau strich daraufhin geplante Konzerte des Musikers und erklärte Waters zur unerwünschten Person. Kürzlich bezeichnete Pink-Floyd-Songwriterin Polly Samson Waters in einem Tweet als "antisemitisch" und als "Putin-Apologeten".

      • Film "Luanas Schwur"

      "Luanas Schwur" erzählt eine außergewöhnliche Geschichte über Geschlechteridentität im Albanien der 1950er und 60er Jahre. Eine arrangierte Ehe zwingt die junge Luana dazu, ihre große Liebe für einen ihr von der Familie zugedachten Mann zu opfern. So verlangen es die archaischen Regeln, denen sie sich nicht widersetzen will. Doch es gibt einen Weg, wie sie in der streng patriarchalen Welt selbst über ihr Schicksal entscheiden kann. Der mehrfach ausgezeichnete Film von Bujar Alimani kommt am 9. Februar ins Kino.

      • Charlotte Brandi

      Ein Dream-Pop-Album für turbulente Krisenzeiten. Und ein feministisches Experiment: Die Berliner Musikerin Charlotte Brandi war von 2009 bis 2018 der Kopf des Indie-Pop-Duos Me and My Drummer. Die Band spielte über 300 Konzerte in ganz Europa und veröffentlichte zwei erfolgreiche Alben. Anfang 2018 schrieb, arrangierte und produzierte Charlotte Brandi ihr Solo-Debüt "The Magician", das 2019 erschien. Sie tourte mit deutschen Musikgrößen wie Tocotronic und Danger Dan und schrieb Musik für zahlreiche Theaterstücke im In- und Ausland. Im Februar erscheint ihr zweites Solo-Album "An den Alptraum". Darauf verhandelt Brandi in schlauen und poetischen deutschen Texten Themen wie Selbstermächtigung, Schwermut und die persönlichen Schwertk

      ämpfe des Alltags. Für das Album wagte Brandi ein Experiment: Schafft man es 2022 bewusst alle Rollen bei einer Album-Produktion weiblich zu besetzen? Wir haben sie exklusiv bei den Aufnahmen zum neuen Album begleitet und haben mit ihr über ihr feministisches Studio-Experiment gesprochen.

      "Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.

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