• 12.12.2021
      23:30 Uhr
      lesenswert Denis Scheck im Gespräch mit Antje Rávik Strubel und Juli Zeh | ARD alpha
       

      Antje Rávik Strubel hat acht Jahre an ihrem Roman „Blaue Frau“ geschrieben und sich einer großen Herausforderung gestellt: das Trauma sexuellen Missbrauchs literarisch zu gestalten. Daraus entstand ein sehr politischer, aber vor allem auch ein sehr poetischer Roman, meint Denis Scheck. - Außerdem:

      • Schecks Anti-Kanon: „Den Wolf umarmen“ von Luise Rinser
      • Reitgespräch mit Juli Zeh über George Packer

      Sonntag, 12.12.21
      23:30 - 00:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Antje Rávik Strubel hat acht Jahre an ihrem Roman „Blaue Frau“ geschrieben und sich einer großen Herausforderung gestellt: das Trauma sexuellen Missbrauchs literarisch zu gestalten. Daraus entstand ein sehr politischer, aber vor allem auch ein sehr poetischer Roman, meint Denis Scheck. - Außerdem:

      • Schecks Anti-Kanon: „Den Wolf umarmen“ von Luise Rinser
      • Reitgespräch mit Juli Zeh über George Packer

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Denis Scheck

      Antje Rávik Strubel hat acht Jahre an ihrem Roman „Blaue Frau“ geschrieben und sich einer großen Herausforderung gestellt: das Trauma sexuellen Missbrauchs literarisch zu gestalten. Daraus entstand ein sehr politischer, aber vor allem auch ein sehr poetischer Roman, meint Denis Scheck.

      Denis Scheck ist nach Potsdam gereist und spricht dort mit Antje Rávik Strubel über „Blaue Frau“. Das neue Buch wurde als bester deutschsprachiger Roman 2021 ausgezeichnet: "Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei. …“ – so begründete die Jury der Deutschen Buchpreises ihre Wahl in diesem Jahr.

      Auch in diesem Roman von Antje Rávik Strubel spielt Heimatlosigkeit eine entscheidende Rolle. Und damit Schutzlosigkeit: Die junge Adina wächst im tschechischen Riesengebirge auf, lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in der Uckermark in einem Kulturhaus vermittelt. Adina wird dort vergewaltigt und strandet schließlich in einem Plattenbau in Helsinki, wo sie das Erlebte vergessen will und den estnischen EU-Abgeordneten Professor Leonides kennenlernt, der sich in sie verliebt.

      Helsinki ist die Stadt der Menschenrechte, in der 1975 Vertreter des Ost- und Westblocks die Schlussakte der „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (KSZE) unterzeichneten, zu der auch die Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten gehörte.

      Vor diesem politischen Hintergrund spielt der Roman Antje Rávik Strubels. Wird der Täter belangt? Oder trifft die bittere Wahrheit der Philosophin Hannah Arendt zu: „Gerade Heimatlose besitzen keine Menschenrechte, weil es niemand gibt, der sie durchsetzt.“ Antje Rávik Strubel erzählt, dass die Recherchen zum Buch sie zornig gemacht haben: Von 100 angezeigten Vergewaltigungen werden nur 10 Täter verurteilt!

      • Schecks Anti-Kanon

      Denis Scheck hat sich vorgenommen, die in seinen Augen schlechtesten Bücher zu lesen und einen persönlichen Anti-Kanon aufzustellen. Dazu gehört die Autobiografie „Den Wolf umarmen“ von Luise Rinser: „Wir alle lassen uns in unseren Erzählungen über unser Leben in besserem Licht erscheinen. Wir lügen, manipulieren, deuten um und beschönigen. Luise Rinser hat dies aber in einem Maß getan, das auch heute noch bemerkenswert ist.“ So das Urteil von Denis Scheck.

      • Reitgespräch mit Juli Zeh über George Packer

      Die bekannte Schriftstellerin und streitbare Intellektuelle Juli Zeh reitet mit Denis Scheck wieder durch die schöne Landschaft Brandenburgs. In der Satteltasche das Buch „Die letzte beste Hoffnung“ des amerikanischen Journalisten George Packer.

      Er zieht Bilanz und diagnostiziert nach der Regierungszeit von Donald Trump eine immense Zerrissenheit innerhalb der amerikanischen Gesellschaft. Packer erörtert, weshalb die Krise der Demokratie in den USA eine Krise der westlichen Gesellschaft ist und wie sich Amerika noch retten kann.

      Seit Herbst 2013 gibt es im SWR Fernsehen die neue Büchersendung "lesenswert". Der Moderator Denis Scheck stellt Autoren und ihre Bücher im Gespräch vor.
      Neu sind interessante Zeitgenossen, die ihr "Leben in drei Büchern" vorstellen, neu ist der "lesenswert"-Fragebogen, mit dem sich Schriftsteller von ihrer privaten Seite zeigen, neu der Steckbrief, mit dem Autoren und Buchinhalte vorgestellt werden, neu ist der Aufzeichnungsort, das Kulturzentrum in Mainz (KUZ).

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