Hass, Wut und Ärger, wohin man schaut. Nicht nur im Internet wird gepöbelt, inzwischen auch im täglichen Leben - ob in der Bäckerei oder im Straßenverkehr. Völlig unvermittelt kommt es zu Streit, Übergriffen oder sogar Gewaltausbrüchen. Ein kleiner Fehler wie eine missachtete Vorfahrt oder eine Unaufmerksamkeit reichen aus und eine Situation eskaliert. Menschen, deren Beruf es ist, anderen zu helfen, erleben zunehmend Aggressionen: Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter:innen werden in ihrer Arbeit behindert, beleidigt oder bedroht.
Hass, Wut und Ärger, wohin man schaut. Nicht nur im Internet wird gepöbelt, inzwischen auch im täglichen Leben - ob in der Bäckerei oder im Straßenverkehr. Völlig unvermittelt kommt es zu Streit, Übergriffen oder sogar Gewaltausbrüchen. Ein kleiner Fehler wie eine missachtete Vorfahrt oder eine Unaufmerksamkeit reichen aus und eine Situation eskaliert. Menschen, deren Beruf es ist, anderen zu helfen, erleben zunehmend Aggressionen: Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter:innen werden in ihrer Arbeit behindert, beleidigt oder bedroht.
Stab und Besetzung
Moderation | Michael Steinbrecher |
Hass, Wut und Ärger, wohin man schaut. Nicht nur im Internet wird gepöbelt, inzwischen auch im täglichen Leben - ob in der Bäckerei oder im Straßenverkehr.
Völlig unvermittelt kommt es zu Streit, Übergriffen oder sogar Gewaltausbrüchen. Ein kleiner Fehler wie eine missachtete Vorfahrt oder eine Unaufmerksamkeit reichen aus und eine Situation eskaliert. Menschen, deren Beruf es ist, anderen zu helfen, erleben zunehmend Aggressionen: Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter:innen werden in ihrer Arbeit behindert, beleidigt oder bedroht.
Doch auch in vielen Diskussionen ist die Stimmung oft so gereizt, dass ein inhaltlicher Austausch nicht mehr möglich ist. Das Beharren auf dem eigenen Standpunkt droht, die Gesellschaft zu spalten. Immer wieder zerbrechen sogar Freundschaften oder Familien daran. Woher kommen die Wut, der Hass und der Ärger? Welche Auswirkungen haben sie - auf Menschen und ihr Zusammenleben? Was kann man tun, um wieder zu einem friedlicheren Miteinander zu kommen?
Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Der Kabarettist Mathias Richling kritisiert regelmäßig gesellschaftliche Missstände und scheut sich nicht, kontroverse Themen anzusprechen. Viele öffentlichen Debatten werden seiner Meinung nach inzwischen zu einseitig geführt: „Es wird nicht differenziert“, so der Satiriker. Besonders in den sozialen Medien wird aus seiner Sicht oft nur noch die eigene Meinung wahrgenommen.
Ein Disput über das Impfen zwischen dem Hausarzt Dr. Florian Balkau und einer Patientin machte bundesweit Schlagzeilen. Der Mediziner hatte in der Öffentlichkeit bekräftigt, keine überzeugten Impfverweigerer behandeln zu wollen. Die Folgen waren eine große Empörungswelle und unzählige Hassmails an ihn: „Eine Mordfantasie reicht, um Sie nachdenken zu lassen. Einer schießt. Einer reicht.“ Wochenlang stand der Arzt unter Polizeischutz.
Wüsten Beleidigungen und rassistischen Beschimpfungen ist auch Judith Nicola immer wieder ausgesetzt. Besonders Menschen unter Stress und Zeitdruck laden ihre Wut häufig bei der Angestellten einer Fluggesellschaft ab. „Es trifft mich im Innern, weil ich es immer wieder erlebe. Wir sind alle gestresst und hin- und wieder genervt, aber man muss sich an Grenzen halten.“
Die Notfallsanitäterin Raphaela Merz erlebt in ihrem Beruf nahezu täglich Aggressionen. „Das hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlimmert. Wir wollen nur helfen und dann wird sich sofort beschwert, echauffiert und mit Anzeigen gedroht. Das macht manchmal schon Angst.“ Immer wieder erhält sie Morddrohungen und wurde sogar schon mit einer Machete angegangen.
Halb Deutschland diskutierte heftig über die Frisur von Ronja Maltzahn. Auslöser war eine Ausladung von Fridays for Future, verbunden mit der Forderung, ihre Dreadlocks abzuschneiden. Als sie sich über das Vorgehen auf Instagram beschwerte, trat sie eine riesige Medienwelle los: „Es gab 5.000 Kommentare unter meinem Post, mein Telefon hat den ganzen Tag geklingelt. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist.
Prof. Dr. Beate Küpper weiß, wie schädlich Spaltungen und eine gereizte Grundstimmung für unsere Gesellschaft ist. „Nach zwei Jahren Corona sind die Nerven von vielen Menschen allein deswegen dünn,“ so die Psychologin und Konfliktforscherin. Umso wichtiger findet es sie, dass wir miteinander im Gespräch bleiben und nicht in jeder Situation sofort öffentlich unserer Empörung freien Lauf lassen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.05.2023