• 22.08.2022
      04:35 Uhr
      Die Bambusflößer von Bangladesch (1/2) SWR Fernsehen RP
       

      In Bangladesch ist Bambus der Baustoff der Armen. Mit atemberaubenden Aufnahmen von den Bambuswäldern des Landes beginnt der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Shaheen Dill-Riaz seine Einführung in die raue Welt der Männer, die den Bambus aus dem Wald holen und für Großhändler über eine 300 Kilometer lange Flussstrecke Richtung Dhaka, der Landeshauptstadt, flößen. Mit Witz und Schmerz erzählen die Männer auf ihrer Floßreise, warum sie so an einer Arbeit hängen, die hart, schlecht bezahlt und gefährlich ist.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 22.08.22
      04:35 - 05:20 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      In Bangladesch ist Bambus der Baustoff der Armen. Mit atemberaubenden Aufnahmen von den Bambuswäldern des Landes beginnt der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Shaheen Dill-Riaz seine Einführung in die raue Welt der Männer, die den Bambus aus dem Wald holen und für Großhändler über eine 300 Kilometer lange Flussstrecke Richtung Dhaka, der Landeshauptstadt, flößen. Mit Witz und Schmerz erzählen die Männer auf ihrer Floßreise, warum sie so an einer Arbeit hängen, die hart, schlecht bezahlt und gefährlich ist.

       

      Die Tropenwälder im Nordosten Bangladeschs sind eine Welt, die von oben gesehen atemberaubend schön ist, vom Boden aus betrachtet ist sie voller Blutegel, Tausendfüßler und Schlangen. Für so manchen Tagelöhner, der dort den Bambus schlägt, entpuppt sich der grüne Dschungel als heimtückischer Ort, in dem sogar Geister hausen. So erzählt es der Vorarbeiter Liakot, der für das Wohl und die Nöte mehrerer Dutzend Männer verantwortlich ist. Seit fast 30 Jahren ist er dabei, als kleiner Junge schon von seinem Vater ins Handwerk eingeführt. Mit seinen Leuten fällt Liakot Jahr für Jahr ungezählte Bäume, hebt Kanäle aus, baut Dämme, um das Bergwasser zu stauen und den Bambus damit ins Tal zu schiffen. Am Fluss warten die Flößer, die das Holz weitertransportieren.

      Zunächst jedoch müssen sie die Bambusstangen bündeln und in tagelanger Arbeit zu einem riesigen Floß zusammensetzen. Auf dem Floß werden sie in den nächsten vier Wochen Tag und Nacht verbringen. "Toilette, Badezimmer, Waschküche, alles in einem. Mit dem Wasser kochen wir auch", erzählt einer der Männer und zeigt grinsend in die braunen Fluten. 300 Kilometer Floßgemeinschaft: Piraten und korrupte Polizisten gehören als unwillkommene Besucher dazu. Ob im Wald oder auf dem Wasser - die Wanderarbeiter und Tagelöhner eint, dass der Bambus sie von zu Hause fortlockt, von den Sorgen ihrer Frauen, mit denen sie verheiratet wurden, als sie fast noch Kinder waren. Manche wollten sich entziehen, doch die Tradition und der soziale Druck waren mächtiger. So sind das Floß und der Wald ihr zweites Zuhause, ihre Zuflucht, geworden.

      Film von Shaheen Dill-Riaz

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 22.08.22
      04:35 - 05:20 Uhr (45 Min.)
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