• 16.01.2022
      07:00 Uhr
      Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Buddha und der Gott des Reichtums - Die Yungang-Grotten und Pingyao, China | SWR Fernsehen RP
       

      Pingyao ist ein Guckloch in eine vergangene Zeit, denn die kleine Handelsstadt sieht so aus, wie fast alle chinesischen Städte vor 300 Jahren. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige schwarze Ziegelhäuser. Pingyao verdankt seinen Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Hier wurde die erste Bank Chinas gegründet, hier wurden Papiergeld und Schecks eingeführt, mit denen dann im ganzen Land Handel betrieben wurde. Der Tempel des Reichtumsgottes ist also nicht zufällig der prächtigste der Stadt.

      Sonntag, 16.01.22
      07:00 - 07:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Pingyao ist ein Guckloch in eine vergangene Zeit, denn die kleine Handelsstadt sieht so aus, wie fast alle chinesischen Städte vor 300 Jahren. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige schwarze Ziegelhäuser. Pingyao verdankt seinen Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Hier wurde die erste Bank Chinas gegründet, hier wurden Papiergeld und Schecks eingeführt, mit denen dann im ganzen Land Handel betrieben wurde. Der Tempel des Reichtumsgottes ist also nicht zufällig der prächtigste der Stadt.

       

      Pingyao ist ein Guckloch in eine vergangene Zeit, denn die kleine Handelsstadt sieht so aus, wie fast alle chinesischen Städte vor 300 Jahren. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige schwarze Ziegelhäuser. Nur die buntlasierten Dächer der Tempel stechen hervor. Pingyao verdankt seinen Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Hier wurde die erste Bank Chinas gegründet, hier wurden Papiergeld und Schecks eingeführt, mit denen dann im ganzen Land Handel betrieben wurde. Der Tempel des Reichtumsgottes ist also nicht zufällig der prächtigste der Stadt.
      Sein Weiterbestehen in den alten Mauern ist durch Armut bedingt: Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Industrialisierung die Handelswege änderten, verlor Pingyao an Bedeutung. Im 20. Jahrhundert war Pingyao zu arm, um wie fast alle Städte im Land die Mauern abzureißen, die den Verkehr behinderten. Pingyao blieb erhalten und man kann heute nachspüren, wie das alte China gelebt hat. Dass die beiden großartigen buddhistischen Tempel außerhalb der Stadtmauern die Stürme der Revolution und der Kulturrevolution im 20. Jahrhundert überstanden haben, ist weniger der Religiosität als der Liebe und dem Stolz der Pingyaoer:innen auf ihre alte Kultur zu verdanken. Versteckt unter Getreidebergen überdauerten seltene Fresken und außergewöhnliche Skulpturen die Zeiten. Pingyao gehört seit 1996 zum Weltkulturerbe.

      In den Wolkengrat-Grotten, so die Übersetzung des Namens Yungang, hat sich der indische Buddhismus zu einer chinesischen Volksreligion gewandelt. Im fünften Jahrhundert wurde die Fremdreligion des Buddhismus von den Kaisern der Wei-Dynastie zur Staatsreligion erklärt - aus politischen Gründen: Sie glaubten, dass ein Volk, das dem friedfertigen Buddhismus anhängt, leichter zu beherrschen sei. Die Geschichte gab ihnen Recht. Sie holten sich Mönche und Künstler aus den ersten buddhistischen Klöstern an der Seidenstraße und ließen nahe ihrer Hauptstadt Pingcheng, dem heutigen Datong, monumentale Buddha-Höhlen in die Felswand schlagen. Die ersten gigantischen Buddha-Figuren sind Porträts der Wei-Kaiser. So verehrte das Volk Gott und Kaiser zugleich. Nur ein knappes halbes Jahrhundert wurde in Yungang gearbeitet, dann verlegten die Wei ihre Hauptstadt nach Luoyang, wo sie auch Buddha-Höhlen, die Longmen-Grotten, anlegen ließen.

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