Schweiz oder Spanien? Diese Frage stellt sich oft, wer zum ersten Mal Bilder aus Nordspanien sieht: Hohe Berge, einsame Dörfer, aber - das ist der entscheidende Unterschied - auch atemberaubende Atlantikstrände. Die "Costa Verde", die grüne Küste, ist ein Stück Spanien, das so ganz anders ist als die allgemeine touristische Vorstellung des liebsten Urlaubslandes der Deutschen. Diese Gegend ist vom Massentourismus noch verschont geblieben. Eigentlich ein Wunder, denn Wanderer, Surfer und Bulli-Touristen finden hier ein Naturparadies - und eine der letzten Wildnisse Europas.
Schweiz oder Spanien? Diese Frage stellt sich oft, wer zum ersten Mal Bilder aus Nordspanien sieht: Hohe Berge, einsame Dörfer, aber - das ist der entscheidende Unterschied - auch atemberaubende Atlantikstrände. Die "Costa Verde", die grüne Küste, ist ein Stück Spanien, das so ganz anders ist als die allgemeine touristische Vorstellung des liebsten Urlaubslandes der Deutschen. Diese Gegend ist vom Massentourismus noch verschont geblieben. Eigentlich ein Wunder, denn Wanderer, Surfer und Bulli-Touristen finden hier ein Naturparadies - und eine der letzten Wildnisse Europas.
Stab und Besetzung
Autor | Michael Cordero |
Juliane Kussmann | |
Sprecher | Constantin von Westphalen |
Produktion | Jost Nolting |
Anders als moderne Verkehrswege laufen die Schienen der kleinen nordspanischen FEVE-Bahn hinab in Flusstäler, hinauf über die Berge und entlang der grünen Küste, der "Costa Verde". Vorbei an entlegenen Dörfern führt uns die gemächliche Bahn durch die abwechslungsreiche Landschaft Nordspaniens. Vom baskischen Bilbao über das kantabrische Santander bis nach Asturien. Die "Costa Verde" - die grüne Küste Spaniens. Wo in den Bergen Bären, Wölfe und Adler leben, schwimmen Lachse und Forelle in den Flüssen. Auf den Wiesen grasen Rinder und die Meere sind voll mit Fisch. Eine der letzten Wildnisse Europas, verdankt ihre intakte prachtvolle Natur vor allem der geografischen Lage. Die Spanier sagen, es gäbe keine Region, die spanischer sei als Kantabrien und Asturien. Vor dem restlichen Festland geschützt von der Bergkette "Cordillera Cantábrica" wurde diese Region einst nie von den maurischen Eroberern erreicht. Hier gab es keine arabischen Einflüsse, hier waren die Dinge schon immer so. Ein Land von atemberaubender Schönheit, das in den Bergen, dort wo die Bauern, die Pasiegos, leben, so aussieht wie die Schweiz an ihren schönsten Ecken. Und unten an der Küste, da wo die Fischer arbeiten, schimmert der türkisblaue, fischreiche Atlantik. Hier gibt es alles, nur keine andalusische Flamenco-Folklore. In Santander, der Hauptstadt der kleinsten spanischen Provinz, wird - so heißt es - das reinste Hochspanisch gesprochen.
Während die Atlantikküste mit einsamen Stränden und felsigen Buchten aufwartet, ragen im Hintergrund die mehr als 2.000 Meter hohen Gipfel der "Picos de Europa" in Spaniens ältestem Naturschutzpark in den Himmel. Keine 25 Kilometer Luftlinie trennen die Küste vom Kalksteinmassiv, das bekannt ist für die Herstellung des "Queso de Cabrales". Ein Blauschimmelkäse, der in den Höhlen der Berge reift. Es ist eine einzigartige und oft noch unentdeckte Landschaft. Auch eine Variante des Jakobswegs führt hier entlang, der "Camino del Norte". Mit einer Gesamtlänge von knapp 800 Kilometern schlängelt sich der Jakobsweg entlang der spanischen Küste durch fruchtbare und üppige Landschaft. Wer diesen Weg gegangen ist, kennt sicher Padre Ernesto. Der 84-jährige Pfarrer hat auf dem Hof seines Großvaters eine berühmte Pilgerherberge gegründet. Und ganz nebenher betreut er noch immer die örtlichen Kirchen und das gleich in zwei Dörfern. Nicht weit entfernt im Städtchen Santoña werden die angeblich besten Anchoas der Welt produziert. Eine salzige Delikatesse, die nach alter Tradition in Handarbeit gefertigt wird. Und einmal im Jahr findet hier tatsächlich noch ein traditioneller Stierkampf statt, zu dem hunderte Besucher aus ganz Spanien anreisen.
Seit einigen Jahren hat der Tourismus die Region entdeckt. Bettenburgen bleiben hier jedoch aus. Vor allem Naturfreunde, Wanderer und Surfer nehmen den Weg hier hin auf sich. Aber ein Risiko gehen sie dabei ein: Das "Grün" im Namen der "Costa Verde" hat seinen Preis. Regen gehört hier an der Küste dazu.
Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 25.09.2023