• 15.08.2022
      15:00 Uhr
      die nordstory - Leben im Bremer Schnoor NDR Fernsehen
       

      In Bremens ältestem Stadtteil liegt der Schnoor, "eine der schönsten Straßen der Welt" nach Ansicht der "New York Post". Seit dieser Empfehlung kommen noch mehr Touristen, um sich den Schnoor mit seinen pittoresken Gassen und mittelalterlichen Häusern anzusehen. Im Schnoor treten sich Gästeführerinnen und -führer und Touristen fast auf die Füße.
      Die Nordstory blickt hinter die Fassaden, zeigt das Leben in den uralten Häusern mit Treppen, die so steil wie Leitern sind. Anwohnerinnen und Anwohner verraten ihre Strategien, wie sie mit dem Ansturm der Gäste vor ihrer Haustür umgehen.

      Montag, 15.08.22
      15:00 - 16:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.

      In Bremens ältestem Stadtteil liegt der Schnoor, "eine der schönsten Straßen der Welt" nach Ansicht der "New York Post". Seit dieser Empfehlung kommen noch mehr Touristen, um sich den Schnoor mit seinen pittoresken Gassen und mittelalterlichen Häusern anzusehen. Im Schnoor treten sich Gästeführerinnen und -führer und Touristen fast auf die Füße.
      Die Nordstory blickt hinter die Fassaden, zeigt das Leben in den uralten Häusern mit Treppen, die so steil wie Leitern sind. Anwohnerinnen und Anwohner verraten ihre Strategien, wie sie mit dem Ansturm der Gäste vor ihrer Haustür umgehen.

       

      In Bremens ältestem Stadtteil liegt der Schnoor, "eine der schönsten Straßen der Welt" nach Ansicht der "New York Post". Seit dieser Empfehlung kommen noch mehr Touristen, um sich den Schnoor mit seinen pittoresken Gassen und mittelalterlichen Häusern anzusehen.

      Wenn in Bremerhaven Kreuzfahrtschiffe anlegen, rollen danach bis zu 20 Busse auf einmal Richtung Bremer Innenstadt. Im Schnoor treten sich Gästeführerinnen und -führer und Touristen dann fast auf die Füße. Oft wird dann gefragt, ob in der schmalen Gasse auch Menschen wohnen. Das tun sie, 311 Personen sind es, um genau zu sein.

      "die nordstory" blickt hinter die Fassaden, zeigt das Leben in den uralten Häusern mit Treppen, die so steil wie Leitern sind. Anwohnerinnen und Anwohner verraten ihre Strategien, wie sie mit dem Ansturm der Gäste vor ihrer Haustür umgehen.

      Der Schnoor ist nicht viel mehr als ein kleiner Flecken alte Stadt, der wie durch ein Wunder im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört wurde, während das übrige Bremen in Schutt und Asche versank. Im Schnoor haben traditionell Schiffer und Hafenarbeiter gewohnt und sind ihrem Handwerk nachgegangen.

      Der Schnoor erfuhr im Laufe seiner Geschichte ganz unterschiedliche Wertschätzung. Aus einem gediegenen Handwerkerviertel wurde im 20. Jahrhundert ein Arme-Leute-Quartier mit schlechtem Ruf. Nach dem Krieg wollte der Bremer Senat es sogar abreißen!

      In den 1960er-Jahren entdeckten Künstlerinnen und Künstler, Kunsthandwerker und Galeristen den Schnoor. Vom Geheimtipp der Bohemien entwickelte sich der Schnoor dann zum Hotspot des Bremer Tourismus.

      Familie Paslack lebt mit ihren Kindern im Schnoor. Die Familie kann den Text der Gästeführerinnen und -führer, die vor ihrem Haus stehen bleiben, inzwischen mitsprechen. Die Blumenkübel vor der Tür sind mittlerweile angekettet, es wurde einfach zu viel geklaut.

      Goldschmied Johannes Icke liebt den Schnoor am Morgen, wenn noch keine Menschen da sind. Er bewohnt eines der schönsten Häuser im Schnoor und hofft, dass es zu seinen Lebzeiten noch stehen bleibt und nicht aus Altersschwäche in sich zusammensackt.

      Wer im Schnoor arbeitet, sieht sich mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert. "Mit der DIN-Norm unterm Arm komme ich im Schnoor nicht weiter. Hier ist alles ist krumm und schief", sagt der für den Schnoor zuständige Schornsteinfeger Harald Eickhoff. Waghalsige Manöver führen ihn auf die Dächer der mittelalterlichen Häuser.

      Auch der Bäcker im Schnoor, Riza Tosun, hat es nicht immer leicht: Argwöhnisch beobachten Bürgerinnen und Bürger und sogar die Bremer Innenbehörde, ob der Bäcker mit türkischen Wurzeln auch wirklich den Bremer Klaben so backt wie es sich gehört.

      Die Chronistin des Schnoors ist Ursula Kampen. Sie ist im Schnoor geboren und hat noch zwischen den Ruinen gespielt. Sie vermisst manchmal den alten Zusammenhalt im Schnoor. "Heute ist der Schnoor anonymer", sagt sie. Und sie muss es wissen. Seit über 50 Jahren betreibt sie hier einen Hundefriseursalon.

      Für alle aber ist der Schnoor ein Stück Heimat. Und wenn die Touristen weg sind, dann gehört der Schnoor ihnen wieder ganz allein. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

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