• 08.12.2022
      00:00 Uhr
      Vier Stimmen Das Schicksal der Familie Klepper | rbb Fernsehen
       

      Eine Familie in der Nazizeit: Schriftsteller Jochen Klepper, seine Frau Johanna, die aus einer jüdischen Modedynastie stammt und ihre beiden Töchter geraten in den Strudel von Ausgrenzung und Lebensgefahr. Zuletzt gibt es nur für eine der Töchter, Brigitte, eine Rettung. Der Rest der Familie Klepper wählt vor 80 Jahren, am 11. Dezember 1942, den Freitod.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 08.12.22
      00:00 - 01:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 23:30
      Stereo

      Eine Familie in der Nazizeit: Schriftsteller Jochen Klepper, seine Frau Johanna, die aus einer jüdischen Modedynastie stammt und ihre beiden Töchter geraten in den Strudel von Ausgrenzung und Lebensgefahr. Zuletzt gibt es nur für eine der Töchter, Brigitte, eine Rettung. Der Rest der Familie Klepper wählt vor 80 Jahren, am 11. Dezember 1942, den Freitod.

       

      Das ungleiche Paar heiratet Anfang der 1930er Jahre und zieht von Breslau nach Berlin. Hier arbeitet Jochen Klepper beim Rundfunk. Doch als 1933 die Nazis an die Macht kommen, muss er gehen, weil er den Sozialdemokraten nahesteht - und wegen seiner jüdischen Frau.

      Klepper schreibt, hat Erfolg, wird ein bekannter Schriftsteller. Sein Roman über den preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wird zum Bestseller. Er dichtet nun vor allem christliche Lieder. Der Glaube wird zunehmend eine wichtige Stütze für ihn und die Familie. Kleppers Bekanntheit kann seine jüdische Frau und deren Töchter aus erster Ehe, Brigitte und Renate, eine Zeitlang schützen, obwohl Klepper wegen seiner Ehe aus der Schrifttumskammer ausgeschlossen wird und nur noch mit Sondergenehmigung veröffentlichen darf.

      Für die heranwachsenden Kinder gibt es kaum eine Perspektive in Deutschland. Brigitte, die ältere, wird nach England geschickt, wo sie als Hausmädchen arbeitet. Renate aber bleibt - die Eltern, allen voran Jochen, wollen sie, „das Kind“, noch nicht fortschicken. „Trennung ist schon das bitterste.“

      Als sie alt genug für die Auswanderung ist, herrscht Krieg, und die Wege ins Ausland sind versperrt. Die Bedrohung wird existentiell. Jochen Klepper lässt seine Beziehungen zu höchsten Stellen im Staat spielen, um Renate zu schützen und sie doch noch ins neutrale Schweden oder in die Schweiz zu bringen. Als alle Bemühungen scheitern, nehmen sich Jochen Klepper, seine Frau Johanna und deren Tochter Renate im Dezember 1942 das Leben.

      Der Film gibt vier Menschen eine Stimme, lässt sie ihre Geschichte erzählen.
      Eine filmische Collage aus Tagebüchern, Briefen, Dokumenten. Gesprochen von den Schauspielern Sylvester Groth, Leslie Malton und Judith Neumann. Brigitte, die emigrierte Tochter, gab 2003 ein längeres Interview.

      Allein die vier Stimmen der Familie kommen im Film zu Wort - eine ergreifende Geschichte im nationalsozialistischen Deutschland.

      Dokumentarfilm von Rolf Bergmann und Jürgen Buch

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      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 08.12.22
      00:00 - 01:30 Uhr (90 Min.)
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