• 23.06.2022
      23:55 Uhr
      Timbuktu Spielfilm Mauretanien /Frankreich/Mali 2014 | rbb Fernsehen
       

      Die kleine Oasenstadt Timbuktu in Mali steht unter Kontrolle der Dschihadisten, die die Stadt der Scharia und ihren Doktrinen unterwerfen. Wo einst Kinder Fußball spielten und Menschen Musik machten, patrouillieren nun Vermummte mit Maschinengewehren. Der Rinderhirte Kidane lebt mit seiner Familie ein wenig außerhalb, wo er sein Leben unbeeindruckt fortsetzt. Doch als er nach einer Auseinandersetzung versehentlich den Fischer Amadou erschießt, bekommt er das volle Ausmaß der Radikalisierung und Unterdrückung zu spüren.

      Donnerstag, 23.06.22
      23:55 - 01:25 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

      Die kleine Oasenstadt Timbuktu in Mali steht unter Kontrolle der Dschihadisten, die die Stadt der Scharia und ihren Doktrinen unterwerfen. Wo einst Kinder Fußball spielten und Menschen Musik machten, patrouillieren nun Vermummte mit Maschinengewehren. Der Rinderhirte Kidane lebt mit seiner Familie ein wenig außerhalb, wo er sein Leben unbeeindruckt fortsetzt. Doch als er nach einer Auseinandersetzung versehentlich den Fischer Amadou erschießt, bekommt er das volle Ausmaß der Radikalisierung und Unterdrückung zu spüren.

       

      Der Rinderhirte Kidane lebt mit seiner Frau und seinen Kindern am Rande der malischen Oasenstadt Timbuktu. Vermehrt nehmen er und seine Familie in letzter Zeit Zeichen wahr, dass sich die Stadt unter der Herrschaft radikaler Islamisten verändert: Die Sittenpolizei ist überall, setzt die Ganzkörperverschleierung von Frauen durch, verbietet Musik und selbst das Fußballspiel.

      Auch Kidanes Frau bekommt Besuch von einem Dschihadisten - immer dann, wenn er nicht zu Hause ist. Kidane nimmt - wie die Mehrheit der Bewohner - die Veränderung schweigend hin, bis Fischer Amadou die Lieblingskuh seines Sohnes, die auf den Namen GPS hört, erschießt. Frustriert durch die aufkeimende Gewalt und die Unterdrückung stellt Kidane Amadou zur Rede. Es kommt zum Handgemenge, bei dem sich ein Schuss löst, der Amadou tödlich trifft. Kidane ist als mutmaßlicher Mörder schnell gefasst und nun der Härte und Erbarmungslosigkeit der Scharia ausgesetzt.

      Schonungslos stellt Regisseur Abderrahmane Sissako die archaischen Bestrafungsmethoden der Scharia - und diktatorischer Staatsformen im Allgemeinen - dar und thematisiert dabei auch die anscheinende Willkür, in der sie nicht nur die „Schuldigen“, sondern deren gesamtes Umfeld zerstört. Ausschlaggebend für den Film „Timbuktu“ war laut Abderrahmane Sissako die wahre Geschichte eines Paares aus Aguelhok, welches am 29. Juli 2012 zu Tode gesteinigt wurde. Der Grund für die Tötung war ihr uneheliches Verhältnis, aus dem zwei Kinder hervorgegangen waren. Ein Video der Hinrichtung verbreitete sich schnell überall im Internet.

      „Timbuktu“ ist der jüngste Film des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako. Mit ihm gewann er in Cannes den Prix François Chalais, der die beste Umsetzung eines relevanten zeitgenössischen Themas honoriert, sowie den Preis der Ökumenischen Jury. Außerdem wurde er für die Goldene Palme nominiert und als bester fremdsprachiger Film für den Oscar.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Donnerstag, 23.06.22
      23:55 - 01:25 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Original mit Untertitel Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 31.05.2023