• 22.01.2022
      11:15 Uhr
      Nachtcafé Die SWR Talkshow - Gäste bei Michael Steinbrecher | SWR Fernsehen BW
       

      Ob eine alte Affäre, ein unverarbeitetes Trauma oder eine eigentlich längst verheilte Erkrankung - die Vergangenheit lässt sich oft nicht einfach abschütteln. Stattdessen wirft sie einen langen Schatten und bestimmt das Handeln bis in die Gegenwart.
      Manche Erlebnisse verfolgen einen ein Leben lang. Sprichwörtlich am eigenen Leib erlebt dies der Aussteiger aus einer Terrororganisation, der als Whistleblower noch viele Jahre lang um sein Leben fürchten muss. Bei anderen ist es ein dunkles Familiengeheimnis, das plötzlich ans Licht kommt und alles auf den Kopf stellt.

      Samstag, 22.01.22
      11:15 - 12:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      Ob eine alte Affäre, ein unverarbeitetes Trauma oder eine eigentlich längst verheilte Erkrankung - die Vergangenheit lässt sich oft nicht einfach abschütteln. Stattdessen wirft sie einen langen Schatten und bestimmt das Handeln bis in die Gegenwart.
      Manche Erlebnisse verfolgen einen ein Leben lang. Sprichwörtlich am eigenen Leib erlebt dies der Aussteiger aus einer Terrororganisation, der als Whistleblower noch viele Jahre lang um sein Leben fürchten muss. Bei anderen ist es ein dunkles Familiengeheimnis, das plötzlich ans Licht kommt und alles auf den Kopf stellt.

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Michael Steinbrecher

      Ob eine alte Affäre, ein unverarbeitetes Trauma oder eine eigentlich längst verheilte Erkrankung - die Vergangenheit lässt sich oft nicht einfach abschütteln. Stattdessen wirft sie einen langen Schatten und bestimmt das Handeln bis in die Gegenwart.
      Manche Erlebnisse verfolgen einen ein Leben lang. Sprichwörtlich am eigenen Leib erlebt dies der Aussteiger aus einer Terrororganisation, der als Whistleblower noch viele Jahre lang um sein Leben fürchten muss. Bei anderen ist es ein dunkles Familiengeheimnis, das plötzlich ans Licht kommt und alles auf den Kopf stellt.

      Es gibt auch jene Menschen, die schwer erkrankt sind und bis heute unter den Langzeitfolgen leiden. Ein anderes Problem hat der stolze Hausbesitzer, auf dessen Grundstück eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde und dem nun der Abriss seines Neubaus droht. Manchmal ist es aber auch der alte Liebhaber, der plötzlich vor der Tür steht und längst vergessene Gefühle hervorruft.

      Warum kann man die Vergangenheit manchmal so schwer ruhen lassen? Wie bestimmt sie das Leben? Und wie gelingt es, ihren langen Schatten loszuwerden?

      Die Gäste:

      • Vor einigen Monaten holte die Vergangenheit Elfriede Moder-Frei ein. Aus den USA erreichte sie die Nachricht, dass Überreste ihres seit 1983 verschollenen Bruders Rudolf gefunden worden waren. Dieser war von einer Tour durch die Rocky Mountains nicht mehr zurückgekehrt. "Ich hatte gehofft, ihn nun bestatten und so das Kapitel schließen zu können", sagt die 64-Jährige. Doch das FBI gibt die Überreste nicht frei - und wieder lebt die ehemalige Lehrerin im Ungewissen.

      • Jahrzehntelang führte Maik Handlos ein filmreifes Doppelleben. Vordergründig war er ein treuer Familienvater und Bankangestellter, im Geheimen veruntreute er jedoch Gelder in Millionenhöhe, um seine SM-Sucht zu finanzieren. Bis heute verfolgt ihn die Vergangenheit: "Natürlich weiß jeder, der danach sucht, sofort über meine Geschichte Bescheid."

      • Die Familiengeschichte von Nora Hespers ist geprägt von ihrem Großvater, der als Widerstandskämpfer gegen die Nazis gehängt wurde. Erst als Erwachsene beginnt sie zu verstehen, wie die Kriegsereignisse auch ihren Vater so stark prägten, dass in der Folge der Kontakt zu ihm abriss: "Es sind Traumata aus seiner Kindheit ausgebrochen und er hatte Verfolgungswahn und Panikattacken." Nach mehr als 15 Jahren näherten sich die beiden schließlich wieder an.

      • Sandra Hlusiak war eine kerngesunde junge Frau, bis sie sich mit dem Coronavirus infizierte. Es folgte ein langer Leidensweg voller Frust, Rückschläge und Ungewissheit: "Keiner kann mir sagen, wann es mir wieder gut gehen wird. Arbeiten ist immer noch unmöglich." Bis heute leidet sie unter Long-Covid und versucht sich in ihr altes Leben zurückzukämpfen.

      • Natalie Barth wurde in die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas hineingeboren und ordnete ihr gesamtes Leben der Sekte unter. Als sie austrat, brach ihre Familie den Kontakt zu ihr ab: "Als meine Mutter starb, durfte ich nicht mal zur Beerdigung und erhielt keinerlei Informationen." Das stürzte sie in ein tiefes Loch. Bis heute leidet sie unter den Glaubenssätzen, die ihr beigebracht wurden.

      • Professor Dr. Wilhelm Schmid weiß, warum sich die Schatten der Vergangenheit nicht einfach abschütten lassen: "Diese Schatten gehören unweigerlich zu dem Leben und unserer Geschichte dazu. Wir definieren uns darüber, das ist unsere Identität." Umso wichtiger ist es für den Philosophen, dass wir die Geschehnisse nicht verdrängen, sondern offen mit diesen umgehen.

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