• 13.01.2022
      11:15 Uhr
      Das Ahrtal nach der Flut Erst verwüstet, dann vergessen? | SWR Fernsehen BW
       

      Als die Ahr am 14. Juli 2021 zu einer tödlichen Flutwelle wurde, zerstörte sie Leben und komplette Dörfer. Schätzungen gehen von einer Wasserhöhe von sieben Metern aus, es könnten auch weitaus mehr gewesen sein. Die Zerstörungen wurden im Fernsehen gezeigt. Aber wie geht es den Menschen heute - ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe?

      Donnerstag, 13.01.22
      11:15 - 11:55 Uhr (40 Min.)
      40 Min.

      Als die Ahr am 14. Juli 2021 zu einer tödlichen Flutwelle wurde, zerstörte sie Leben und komplette Dörfer. Schätzungen gehen von einer Wasserhöhe von sieben Metern aus, es könnten auch weitaus mehr gewesen sein. Die Zerstörungen wurden im Fernsehen gezeigt. Aber wie geht es den Menschen heute - ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe?

       

      Stab und Besetzung

      Autor Kathrin Lindemann

      Der Umweltjournalist und SWR-Reporter Tobias Koch beschäftigt sich schon lange mit dem Klimawandel. Aber dass ein solches Ereignis hier in Deutschland passiert und Wasser solchen Schaden anrichtet, macht auch ihn sehr nachdenklich. Auf seiner Reise durch das Ahrtal trifft er die Menschen hinter der Katastrophe. Er fährt durch ein Tal, das selbst Monate nach der Flut in Teilen immer noch aussieht wie ein Katastrophengebiet. Er trifft Familien, die zu fünft in zwei Zimmern leben müssen. Wie Familie Krämer. Ihr Haus wurde von der Ahr einfach weggerissen. Trotzdem wollen sie bleiben. "Wir wollen auf jeden Fall wieder aufbauen. Hier ist unsere Heimat. Aber viele Nachbarn können nicht mehr zurück. Sie ertragen es nicht mehr. Die Erinnerung an den Tod und die Angst in dieser Nacht", erzählt Björn Krämer. Viele finden auch keinen Wohnraum mehr in ihrer Heimat. Denn die Mieten für noch bewohnbare Immobilien sind teils in die Höhe geschossen.

      Viele Geschichten, die SWR-Reporter Tobias Koch hört, sind kaum zu ertragen, doch es gibt auch Held:innen. Einer davon ist Hasan Mahmoud. In der Nacht, als die Ahr zum tödlichen Fluss wurde, hat er ein Mädchen aus den Fluten gerettet. Das Mädchen stand mitten in den Wassermassen, mit einem Kaninchen im Arm. "Ich habe gar nicht drüber nachgedacht, sondern sie einfach gepackt. Und dann kam auch schon ein Auto angeschwommen, das uns fast zerquetscht hätte", erzählt er.

      Dankbarkeit empfinden die Menschen im Ahrtal. Für die vielen Helfer:innen, die ihnen teils immer noch helfen, auch wenn es langsam weniger werden. Aber es gäbe auch Abzocker, erzählt Hasan Mahmoud: "Ich habe Handwerkerangebote bekommen von über 150.000 Euro nur für meinen Garten. In Zeiten wie diesen macht man sich nicht die Taschen voll. Das macht man nicht".
      Wie wird die Zukunft der Menschen aussehen? Werden sie genug Aufbauhilfe bekommen, damit sie ihr Leben wieder aufbauen können? SWR-Reporter Tobias Koch begleitet die Menschen über drei Monate.

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      Donnerstag, 13.01.22
      11:15 - 11:55 Uhr (40 Min.)
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