• 11.12.2021
      14:55 Uhr
      Welt der Tiere Pottwale - Riesen im Mittelmeer | hr-fernsehen
       

      Pottwale sind die größten Raubtiere der Erde. Nur ein paar Hundert von ihnen haben im Mittelmeer überlebt. "Welt der Tiere" begibt sich auf abenteuerliche Suche nach den letzten Riesen im Mittelmeer.

      Samstag, 11.12.21
      14:55 - 15:25 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Pottwale sind die größten Raubtiere der Erde. Nur ein paar Hundert von ihnen haben im Mittelmeer überlebt. "Welt der Tiere" begibt sich auf abenteuerliche Suche nach den letzten Riesen im Mittelmeer.

       

      Evi Tsougiopoulou hat ihr Leben den Pottwalen des Mittelmeers geopfert. Eine Sisyphos-Arbeit. Denn nur noch ca. 200 Pottwale leben heute noch im östlichen Mittelmeer. Knapp 1.000 sind es im ganzen Mittelmeer. Sie zu finden, ähnelt der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Evi ist unterwegs am Hellenischen Graben - über 1.000 Kilometer wissenschaftliche Terra incognita. Nur hier, wo das Mittelmeer am tiefsten ist, können Tiefsee-Jäger wie Pottwale ausreichend Nahrung finden.

      Pottwale sind die größten Raubtiere der Erde. Nur hier ist es realistisch, den größten Fleischfresser der Erde im Mittelmeer regelmäßig aufzuspüren. Obwohl schon die alten Griechen von den Pottwalen wussten, waren die Giganten im Mittelmeer über Jahrtausende vergessen. Erst als Fischer zufällig einige seltene "große Wale" im Südwesten von Kreta gesichtet hatten, wurde 1998 ein Forschungsprogramm initiiert, das zur Entdeckung einer der wichtigsten Populationseinheit von Pottwalen im ganzen Mittelmeer geführt hat.

      Evis akustische und visuelle Beobachtungsresultate ergaben, dass Pottwale das ganze Jahr an der westsüdwestlichen Küste von Kreta leben. In den folgenden Jahren stellte sich dank Fotoidentifizierungen heraus, dass sich in Abhängigkeit der Saison einzelne Tiere oder kleine Gruppen von jungen und reifen Männchen sowie Weibchen mit ihren Jungen im Gebiet aufhalten. Der Hellenische Graben ist damit eines der seltenen Gebiete auf der Welt, wo Weibchen mit Jungtieren und einzelne Männchen das ganze Jahr nebeneinander leben. Sowohl die Nahrungsaufnahme wie auch die Fortpflanzung finden entlang dem Graben statt. Doch immer wieder gerät Evi ins Zweifeln, ob die Zahlen stimmen.

      Auf ihrer letzten fast dreiwöchigen Forschungsfahrt hat sie nur 17 Pottwale registriert, auf einem weiteren, knapp 900 Kilometer langen Kreuzkurs bis nach Sizilien keinen einzigen. Auch für den Pottwal gilt: Treibnetzfischerei, Klimawandel und Umweltverschmutzung dezimieren die Bestände immer mehr. "Wir haben Untersuchungen gemacht, die zeigen, dass Pottwale eigentlich Sondermüll sind."

      Film von Florian Guthknecht

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