• 15.05.2022
      11:00 Uhr
      Der Sonntags-Stammtisch Bayerisch - Bissig - Bunt | BR Fernsehen
       

      Bayerisch direkt und unterhaltend diskutieren Gastgeber Hans Werner Kilz und seine beiden Stammgäste Ursula Münch und Klaus Bogenberger die Themen der Woche.
      In dieser Woche sind zu Gast:

      • Erwin Huber, ehem. CSU-Parteivorsitzender
      • Wladimir Kaminer, Schriftsteller und Kolumnist

      Sonntag, 15.05.22
      11:00 - 12:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Bayerisch direkt und unterhaltend diskutieren Gastgeber Hans Werner Kilz und seine beiden Stammgäste Ursula Münch und Klaus Bogenberger die Themen der Woche.
      In dieser Woche sind zu Gast:

      • Erwin Huber, ehem. CSU-Parteivorsitzender
      • Wladimir Kaminer, Schriftsteller und Kolumnist

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Hans Werner Kilz
      • Erwin Huber, ehem. CSU-Parteivorsitzender

      Egal ob die Niederlage bei der Bundestagswahl, die Maskenaffäre oder der Rücktritt von Generalsekretär Stephan Mayer – die CSU habe sich in eine „desaströse Lage“ gebracht. So hart geht Erwin Huber mit seiner Partei ins Gericht.
      Schon zu Schulzeiten war Erwin Huber, der aus einfachen Verhältnissen stammt, ein echter „Wadlbeißer“: Seine Ausbildung in der Finanzverwaltung schloss er als Jahrgangsbester ab, das Abitur erwarb er im Abendgymnasium. 1978 wurde der gebürtige Reisbacher erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt. Zehn Jahre später stieg er zum Generalsekretär der CSU auf. Der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber berief ihn 1994 zum Staatsminister und Leiter seiner Staatskanzlei. 14 Jahre lang gehörte er dem Kabinett in verschiedenen Funktionen an – darunter auch als Wirtschafts- und Finanzminister.
      Als bayerischer Wirtschaftsminister war er bei Russlands Präsident Wladimir Putin ein gern gesehener Gast. Erwin Huber kann sich noch gut an seinen Besuch im Kreml 2007 an der Seite von Ministerpräsident Edmund Stoiber erinnern. Heute sieht er die Nähe zu Russland selbstkritisch, damals versprach auch er sich Vorteile durch eine Kooperation mit dem Kreml.
      Wie nahe Erfolg und Misserfolg beieinanderliegen, musste Erwin Huber in den Folgejahren erfahren: Nachdem er im September 2007 Edmund Stoiber als CSU-Parteivorsitzender beerbt hatte, trat er bereits ein Jahr später nach der Schlappe bei der Landtagswahl zurück. Wenig später gab er auch sein Amt als Finanzminister auf.
      2018 nahm er dann endgültig Abschied vom bayerischen Parlament. Ein „Stiller Polit-Rentner“ wollte er aber nicht sein. Und so wechselte er vom Landtag an die Universität. Sechs Semester studierte er an der Hochschule für Philosophie in München. In diesem Jahr schloss der 75-Jährige sein Studium mit dem „Philosophicum“ ab. Auch wenn er sich „gscheit geschunden“ habe, sei das Studium für ihn wie ein Jungbrunnen gewesen, sagt der Niederbayer rückblickend. Er will deshalb noch ein paar Semester anhängen.

      • Wladimir Kaminer, Schriftsteller und Kolumnist

      „Das ist in meinen Augen der dritte Weltkrieg“. Diese drastischen Worte findet der Autor Wladimir Kaminer zur aktuellen Lage in der Ukraine. Der gebürtige Moskauer lebt seit Jahren in Berlin. Der Durchbruch gelang ihm im Jahr 2000 mit seiner Erzählsammlung „Russendisko“. Alle seine Bücher schreibt er auf Deutsch und nicht in seiner Muttersprache Russisch.
      Für Russinnen und Russen, die aktuell in Deutschland für Putin demonstrieren, hat Wladimir Kaminer keinerlei Verständnis.
      Schon als Kind und Jugendlicher kam er mit dem System der „Folterschule der sozialistischen Diktatur“ nicht klar. Deshalb wanderte der studierte Toningenieur mit 23 Jahren aus und beantragte humanitäres Asyl in der damaligen DDR. Acht Jahre später begann die Ära seiner legendären „Russendiskos“, mit ihm am DJ Pult. Mittlerweile sind sie Kult in ganz Deutschland. Aus Solidarität zur Ukraine hat er sie nun in „Ukrainedisko“ umbenannt und legt ukrainische Platten auf.
      Mit der Erzählsammlung „Russendisko“ avancierte er im Jahr 2000 zu den beliebtesten und erfolgreichsten Schriftstellern in Deutschland. Darin erzählt er vom Leben junger russischer Migranten in Berlin. Inzwischen sind viele weitere Bestsellerromane dazugekommen. Seine Bücher sind teils autobiographisch: Seine Familie, seine Freunde und Bekannte – sie alle macht Kaminer zu Protagonisten seiner Erzählungen.
      Ende April sorgte ein offener Brief von Kulturschaffenden wie Alice Schwarzer oder Gerhard Polt für Aufsehen. Darin forderten sie Bundeskanzler Olaf Scholz auf, keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern. Eine Woche später erschien ein Gegenbrief. Die Unterzeichner sprachen sich für die Lieferung von schweren Waffen aus. Einer von ihnen war Wladimir Kaminer.

      Jeden Sonntag um 11 Uhr lädt Gastgeber Hans Werner Kilz zu Bier und Brezn in den Brunnerwirt. Seine Co-Moderatoren sind im Wechsel die Wissenschaftler Evelyn Ehrenberger, Ursula Münch und Klaus Bogenberger, sowie die Ski-Legende Christian Neureuther. Diskutiert wird immer auch mit zwei aktuellen Gästen über die Themen der Woche bayerisch, direkt und unterhaltend.

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