• 14.01.2022
      06:00 Uhr
      quer ... durch die Woche mit Christoph Süß | BR Fernsehen
       

      Themen:

      • Steht die Moral über dem Gesetz? Jesuitenpater stiehlt Lebensmittel
      • Erzwungene Nachhaltigkeit: Mangel bei Neu- und Gebrauchtwagen
      • Die Atomkraft ist tot! Lang lebe die Atomkraft?
      • Kinderbetreuung: Unerschwinglich statt selbstverständlich?
      • Booster für Rechtsextreme? Neonazis setzen auf Impfgegner

      Freitag, 14.01.22
      06:00 - 07:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.

      Themen:

      • Steht die Moral über dem Gesetz? Jesuitenpater stiehlt Lebensmittel
      • Erzwungene Nachhaltigkeit: Mangel bei Neu- und Gebrauchtwagen
      • Die Atomkraft ist tot! Lang lebe die Atomkraft?
      • Kinderbetreuung: Unerschwinglich statt selbstverständlich?
      • Booster für Rechtsextreme? Neonazis setzen auf Impfgegner

       

      Steht die Moral über dem Gesetz? Jesuitenpater stiehlt Lebensmittel
      Laut Gesetz ist es schwerer Diebstahl, den der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt begeht: Er holt Lebensmittel, die noch gut sind, aus Mülltonnen von Supermärkten. Und dann verschenkt er das Essen in der Stadt. Er begeht diesen Gesetzesbruch bewusst, denn er möchte damit bewirken, dass die Ampelkoalition schnellstens umsetzt, was sie angekündigt hat: ein Gesetz, dass Lebensmittelverschwendung reduziert. Dafür hat er sich sogar selbst angezeigt. Für solche Aktionen gibt es viel Sympathie. Schließlich findet niemand gut, dass Lebensmittel weggeworfen werden. Dennoch gelten Gesetze für alle. Heiligt also in diesem Fall der Zweck die Mittel?

      Erzwungene Nachhaltigkeit: Mangel bei Neu- und Gebrauchtwagen
      Bisher unvorstellbar: Im Land der Autofahrer stehen in vielen Autohäusern kaum noch Neu- oder Gebrauchtwagen. Wegen Chipmangels und anderer Lieferschwierigkeiten ist die Wartezeit für neue Autos lang. So steigt auch die Nachfrage nach Gebrauchtwagen, die auch längst Mangelware sind. Bei einem Nürnberger Gebrauchtwagenhändler standen vor der Pandemie 500 Autos zum Verkauf, jetzt nur noch etwa 30. Folgen des Engpasses: Leasingautos werden länger gefahren, alte Autos doch noch mal repariert. Prognosen zufolge werden Lieferverzögerungen bei vielen Waren zukünftig zum Normalzustand. Vielleicht kann die Autonation Deutschland also beim Fahrzeugmarkt jetzt schon lernen, wie erzwungene Nachhaltigkeit zu meistern wäre.

      Die Atomkraft ist tot! Lang lebe die Atomkraft?
      Für Gundremmingen war das AKW Teil der Identität, das Dorf trägt das Atomsymbol sogar im Wappen. Ende des Jahres ging dort nun der letzte Block vom Netz. Auch der Betreiber RWE sagt inzwischen "Atomkraft, nein danke". Die Anti-Atomkraft-Bewegung feiert, doch für den Ort ist es ein wehmütiger Abschied. Und ausgerechnet jetzt will die EU Atomkraft als nachhaltige Energiegewinnung einstufen. Ist Atomstrom etwa doch nicht so schlecht? Beginnt der Streit von Neuem? Immerhin kann sich Gundremmingen weiter über Atomkraft identifizieren, schließlich lagert hier noch immer der Atommüll, bis irgendwann ein Endlager gefunden und eingerichtet ist.

      Kinderbetreuung: Unerschwinglich statt selbstverständlich?
      Ein Recht auf Kinderbetreuung hat die Bundesregierung vor Jahren allen Eltern versprochen. Und tatsächlich kam das "Gute-Kita-Gesetz" und mit ihm Milliarden vom Bund. Doch trotzdem ist Kinderbetreuung nach wie vor Glückssache, und wie viel man dafür zahlen muss, hängt in Bayern von den Gemeinden ab. In Olching etwa plant der Stadtrat, die Gebühren zu verdoppeln. Das würde sogar dazu führen, dass manche Erzieherinnen sich die eigene Kinderbetreuung nicht mehr leisten können. Die Eltern gehen auf die Barrikaden.

      Booster für Rechtsextreme? Neonazis setzen auf Impfgegner
      Impfgegner, die ohne Masken, Abstand und Auflagen gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren: Am Montag gab es in Bayern über 260 solcher "Spaziergänge". Auch Rechtsextreme wie die Neonazi-Partei "Der III. Weg" werben offen für die unangemeldeten Aufmärsche. Sie setzen darauf, mit Impfgegnern und Kritikern des Infektionsschutzes ihre Bewegung entscheidend vergrößern zu können. Vielerorts sehen die Lokalpolitiker keinen Anlass, das angeblich "friedliche" Treiben zu unterbinden. Im Zweifel soll es halt die "Zivilgesellschaft" richten. Die aber gerät zunehmend in Sorge. Vor allem die jüdischen Gemeinden spüren den Antisemitismus der neuen Front von Coronaleugnern und Judenhassern bereits massiv. Und sie fragen sich: Wo bleibt der Staat?

      Was läuft quer? Christoph Süß kommentiert in seiner Magazinsendung die Nachrichten der Woche.

      In spannenden Reportagen, Gesprächen und Live-Schaltungen geht er den Ereignissen der Woche satirisch auf den Grund.

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