Weltweit wird es immer heller und der Verlust der Dunkelheit hat schwerwiegende Auswirkungen auf alle Lebewesen auf diesem Planeten. Deshalb gibt es die "Nachtbeschützer", Menschen, die sich dafür einsetzen, dass es nachts auch wirklich dunkel wird. Der Schmidt Max ist abends länger wach geblieben und hat einen Spaziergang durchs All mitgemacht.
Weltweit wird es immer heller und der Verlust der Dunkelheit hat schwerwiegende Auswirkungen auf alle Lebewesen auf diesem Planeten. Deshalb gibt es die "Nachtbeschützer", Menschen, die sich dafür einsetzen, dass es nachts auch wirklich dunkel wird. Der Schmidt Max ist abends länger wach geblieben und hat einen Spaziergang durchs All mitgemacht.
Die Nacht verschwindet. Jedes Jahr wird es in Europa um 6 Prozent heller, Sterne haben gegen die Lichtglocke der Großstädte keine Chance: funkelnde Himmelskörper oder gar die Milchstraße sieht über diesen Ballungsräumen kaum jemand mehr. Für einen sternenübersäten Nachthimmel kann man in die Wüste fahren oder in so genannte dark-sky-Gebiete. Zu Deutschlands dunkelsten Orten gehört der Naturpark Westhavelland in Brandenburg, der Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen, das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Grenzgebiet von Thüringen, Hessen und Bayern sowie die Stadt Fulda. Und seit Mai letzten Jahres auch das Gebiet um die Winkelmoosalm, der erste zertifizierte Sternenpark in den Alpen.
"Wir verlieren die Dunkelheit mit Lichtgeschwindigkeit und das hat dramatische Folgen für uns alle auf der Erde."
Manuel Philipp
Dunkelheit freut nicht nur Sternengucker. Auch Pflanzen, Tiere und den Menschen: Guter Schlaf braucht die Dunkelheit, damit das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet wird. Wer schlecht schläft, wird leicher krank. Und nicht nur der Mensch braucht den Wechsel von hell und dunkel. Für Tiere und Pflanzen ist er der grundlegende Rhythmus. Machen wir die Nacht zum Tag hat das fatale Folgen: Bäume verpassen den Winterbeginn, Vögel brüten zu früh, Zugvögel werden von ihren Routen abgelenkt. Am schlimmsten trifft es die Insekten. 1 Milliarde sterben an den Straßenlaternen Deutschlands vor Erschöpfung - jede Nacht.
Seit 1988 kämpft die International Dark Sky Association (IDA), einen gemeinnützige Organisation mit Sitz in den USA, gegen Lichtverschmutzung. Weltweit sucht sie nach Gegenden, die noch einen weitgehend ursprünglichen Blick aufs Firmament bieten, und zertifiziert sie als dark sky places oder Sternenparks. Derzeit gibt es etwa 100 IDA-zertifizierte Lichtschutzgebiete. Um sich als Sternenpark zu bewerben, müssen bereits zwei Drittel der Lichtquellen in dem Gebiet den strengen Richtlinien der IDA genügen. (z.B. sollen die Lampen warmweißes Licht ausstrahlen und möglichst wenige zur Seite oder nach oben abstrahlen). Fast schwarze Nächte alleine reichen aber nicht aus. Sternenparks müssen den dunklen Himmel auch künftig schützen und bewahren, unnötige Beleuchtung vermeiden und Nachthimmel-Programme für Besucher anbieten.
Bewahren wir den Sternenhimmel!
Im 21. Jahrhundert muss niemand mehr im Dunkeln sitzen. Es lohnt sich aber durchaus, über den eigenen Umgang mit Licht nachzudenken. Mit einigen einfachen Handgriffen kann jeder seinen Lichtmüll reduzieren. Wer Licht reduziert, vermeidet die immer stärkere Aufhellung des Nachthimmels.
Sternenpark Winkelmoos Alm – Sterne ohne Ende
Das Hochplateau Winkelmoos Alm oberhalb von Reit im Winkel ist einer der dunkelsten Orte in Bayern. Und - auf 1.200 m Höhe ist der Blick durch die Luftschichten der Erdatmosphäre deutlich besser, man sieht viel mehr feine Details am Nachthimmel.
Wer will, kann im Sternenpark auch übernachten – von der Alpenvereinshütte bis zum Sterne-Ho
tel reicht das Angebot. Vor dem Zimmer hat der Sternengucker einen nahezu uneingeschränkter 360-Grad-Panorama-Blick: in klaren Nächten auf rund 3.000 Sterne.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 22.09.2023