• 02.04.2023
      20:30 Uhr
      Schau in meine Welt! Sophie und die letzten Tage von Jesus | KiKA
       

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      Sonntag, 02.04.23
      20:30 - 21:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

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      Die Doku-Reihe "Schau in meine Welt!" ist eine Einladung und zugleich die Eintrittskarte in Lebenswelten, die Kindern bislang gänzlich unbekannt oder zumindest so nicht bekannt waren.
      Mit den Geschichten ermöglicht "Schau in meine Welt!" seinen Zuschauern einen Blick über den Tellerrand, gewährt ganz neue Einblicke, wirbt um Verständnis gegenüber dem Fremden und Unbekannten und macht die Welt erlebbar. Und damit wecken sie nicht nur die Neugier der Zuschauer, sondern vermitteln ihnen Wissen. "S ...
      Sophie und die letzten Tage von Jesus
      Warum nagelt man jemanden an ein Kreuz? Eigentlich ist die Geschichte nichts für Kinder, doch jedes Kind im bayerischen Ort Oberammergau kennt sie in- und auswendig - auch die 13jährige Sophie: Zugetragen hat sie sich vor bald 2000 Jahren. Da kam jemand, der sagte, er sei Jesus und wolle die Welt retten. Sein Vater, Gott, hätte ihn geschickt. Manche auf der Erde beteten ihn an, glaubten, er sei der Erlöser, andere trauten ihm nicht. Am Ende wurde Jesus ans Kreuz genagelt und stirbt, sei aber vo ...

      Zielgruppe= 8

      LizenzInhaber= ARD / hr

      Warum nagelt man jemanden an ein Kreuz? Eigentlich ist die Geschichte nichts für Kinder, doch jedes Kind im bayerischen Ort Oberammergau kennt sie in- und auswendig - auch die 13jährige Sophie: Zugetragen hat sie sich vor bald 2000 Jahren. Da kam jemand, der sagte, er sei Jesus und wolle die Welt retten. Sein Vater, Gott, hätte ihn geschickt. Manche auf der Erde beteten ihn an, glaubten, er sei der Erlöser, andere trauten ihm nicht. Am Ende wurde Jesus ans Kreuz genagelt und stirbt, sei aber von den Toten wiederaufstanden - so die Überlieferung. In Oberammergau in Bayern wird genau diese Geschichte alle 10 Jahre auf der Bühne aufgeführt. Und das aus einem ganz bestimmten Grund.
      Vor fast 400 Jahren wütete in Europa die Pest. Viele Menschen starben daran und die Krankheit machte auch vor Oberammergau nicht halt. 
      Um dem Elend ein Ende zu setzen, beschlossen die Oberammergauer ein Gelübde abzulegen. 1633 schworen sie, alle zehn Jahre auf der Bühne die Passion - also das Leiden und Sterben Christi aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt. Das Dorf wurde erhört, denn angeblich soll von diesem Tag des Versprechens kein einziger Mensch mehr im Dorf gestorben sein und so spielten die Oberammergauer 1634 das erste Passionsspiel.
      Oberammergau hat gerade mal 5000 Einwohner, fast die Hälfte davon spielt bei den Passionsspielen mit. Dabei gelten strenge Regeln, wer überhaupt dabei sein darf und wer nicht: Man muss nämlich in Oberammergau geboren sein oder schon mindestens 20 Jahre dort leben. Selbst die Leute aus dem Nachbardorf Unterammergau dürfen in Oberammergau nicht auf die Bühne.
      Sophie spielt mit im Volk, bei den Bettlerinnen und Bettlern im Tempel zu Jerusalem. Ob man sie auf der riesigen Bühne vom Publikum aus überhaupt erkennt - vielleicht. Vor 10 Jahren war sie schon mit dabei - damals als Baby auf den Armen ihrer Mutter. Überhaupt: Die Passionsspiele haben in Sophies Familie Tradition: ihr Ur-Ur-Opa war schon dabei und alle Opas danach, ihre Mutter sitzt im Orchestergraben, der Papa hat früher auch mal mitgespielt und Sophies Brüder Jakob und Johannes spielen kleine Rollen. Für die Oberammergauer Männer und Jungs, die mitspielen, gibt es eine ganz besondere Regel: ab Aschermittwoch des Vorjahres dürfen sie sich nicht mehr die Haare schneiden. Ab diesem Tag gilt im bayerischen Ort der sogenannte Haar- und Barterlass. Für Sophie und ihre Familie, die nebenbei viel Zeit mit ihren Pferden, Hühnern, Schafen und dem Hund verbringt, bedeuten die Passionsspiele viel: Zusammenhalt, Dorfleben und Nachdenken über Gott und die Welt.
      Ein ganzes Jahr steht für Sophie im Zeichen der Passionsspiele. Ab Jahresbeginn wird geprobt, ab Mai finden die Vorstellungen statt. Bis Oktober - fünf Mal die Woche - wird sie gespielt: die Geschichte aller Geschichten - zumindest für die Christen. Viele Zuschauer halten sich die Augen zu, wenn Jesus am Ende des Stücks ans Kreuz genagelt wird, auch wenn das natürlich nicht in Echt passiert. An Kreuze ist man sich Bayern gewohnt - sie hängen bei vielen Leuten zuhause in den Häusern und sie stehen am Wegrand und auf den Berggipfeln. Während der Zeit der Passionsspiele wird in Oberammergau viel über Gott gesprochen und nachgedacht. Auch Sophie und ihre Brüder Jakob und Johannes denken darüber nach, wer dieser Jesus eigentlich war. Gab es ihn wirklich? Gibt es Gott? Und warum kommen Menschen auf dieser Welt überhaupt auf die Idee, einen anderen Menschen ans Kreuz zu nageln?

      Regie: diverse

      Buch: diverse

      Produktion: diverse

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      Sonntag, 02.04.23
      20:30 - 21:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

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