Ausstrahlung auch im englischen Originalton
Ausstrahlung auch im englischen Originalton
Stab und Besetzung
Aurora Greenway | Shirley MacLaine |
Emma Greenway Horton | Debra Winger |
Garrett Breedlove | Jack Nicholson |
Vernon Dahlart | Danny DeVito |
Flap Horton | Jeff Daniels |
Sam Burns | John Lithgow |
Teddy Horton | Huckleberry Fox |
Tommy Horton | Troy Bishop |
Melanie Horton | Megan Morris |
Rudyard/Stimme | Albert Brooks |
Regie | James L. Brooks |
Kamera | Andrzej Bartkowiak |
Andrzej Bartkowiak | |
Buch | James L. Brooks |
Musik | Michael Gore |
Wie eine Glucke wacht Aurora nach dem Tod ihres Mannes über das Wohl ihrer einzigen Tochter. Emma sieht nur einen Ausweg: Kaum volljährig, heiratet sie. Mit ihrer Jugendliebe Flap gründet sie eine eigene Familie und zieht so weit wie möglich von zu Hause weg. An Flap lässt die Mutter kein gutes Haar. Sie hält ihn für durchschnittlich, langweilig und erfolglos.
Nach Emmas Auszug ungewohnt einsam, lässt Aurora sich mit ihrem Nachbarn ein, dem schrullig-verkommenen, aber sympathischen Garrett. Er benutzt seine längst beendete Astronautenkarriere als Schlüssel zu den Schlafzimmern viel zu junger Frauen. Weil sie so gar nicht zueinanderpassen, sind Aurora und Garrett überrascht, als sich aus ihrer kleinen Affäre eine tiefe Zuneigung entwickelt. Durch ihre neu gewonnene Lockerheit entspannt sich auch Auroras Verhältnis zu Emma.
Die versucht mit ihren Kindern, Ehemann Flap und begrenzten finanziellen Mitteln, ein normales Familienleben zu führen. Doch die Liebe hat unter dem Alltag gelitten. Beide haben außereheliche Affären. Als Emma erfährt, dass sie Krebs hat, vertraut sie ihre Kinder instinktiv ihrer Mutter an. Aurora, immer scharfzüngig und unnachgiebig, muss jetzt lernen, zu vergeben, sich zu versöhnen und sich mit dem unausweichlichen Tod der Tochter abzufinden.
Der mit fünf Oscars in den Hauptkategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Bestes adaptiertes Drehbuch", "Bester Hauptdarsteller" und "Beste Hauptdarstellerin" ausgezeichnete Film ist eine ausgesprochen gelungene Mischung aus Melodram und Sittenkomödie, ein Ensemblefilm, der ganz von dem Kleeblatt aus Mutter, Tochter und zwei Männern lebt. Die Geschichte ist ein lebendiges Rührstück, das durch die großartigen darstellerischen Leistungen von Shirley MacLaine, Debra Winger, Jack Nicholson und Jeff Daniels zu einem vielschichtigen Drama wird. Der Film glänzt durch seine Nähe zu den Figuren, die zwar bestimmte Prototypen verkörpern, die Handlung aber nie schematisch wirken lassen. Die Regie verwebt mühelos das Komische und das Melodramatische: In einem Augenblick komisch, versucht Jack Nicholsons Figur mit durchschaubaren Astronautengeschichten, die Frauen ins Bett zu kriegen, um im nächsten Moment die Tragik einer Biografie zu enthüllen, die mit einem Weltraumausflug viel zu früh ihren Höhepunkt erreicht hat. Intelligente Dialoge, fernab von Klischees, sorgen dafür, dass man Einblick in die Sorgen der Protagonisten erhält, ohne dass die amüsante Seite vernachlässigt wird. "Zeit der Zärtlichkeit" ist großes Hollywoodkino: anrührend, intelligent und unterhaltsam.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.07.2022