• 11.03.2023
      19:20 Uhr
      Frau. Leben. Freiheit? Was wird aus der Revolte im Iran? | 3sat Frau. Leben. Freiheit? - Copyright: ZDF und Theresa Breuer
       

      Die Revolte im Iran ist vor allem eine Revolte der Frauen. Dabei stehen die Protestierenden heute auf den Schultern ihrer mutigen Mütter und Großmütter. Haben die Proteste nun eine Chance?

      Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini, der die aktuelle Protestwelle auslöste, erzählt die Dokumentation die Geschichte der widerständigen iranischen Frauen von den 1970er-Jahren bis heute und fragt nach der Zukunft der Revolte.

      Samstag, 11.03.23
      19:20 - 20:00 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo

      Die Revolte im Iran ist vor allem eine Revolte der Frauen. Dabei stehen die Protestierenden heute auf den Schultern ihrer mutigen Mütter und Großmütter. Haben die Proteste nun eine Chance?

      Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini, der die aktuelle Protestwelle auslöste, erzählt die Dokumentation die Geschichte der widerständigen iranischen Frauen von den 1970er-Jahren bis heute und fragt nach der Zukunft der Revolte.

       

      Die Revolte im Iran ist vor allem eine Revolte der Frauen. Dabei stehen die Protestierenden heute auf den Schultern ihrer mutigen Mütter und Großmütter. Haben die Proteste nun eine Chance?

      Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini, der die aktuelle Protestwelle auslöste, erzählt die Dokumentation die Geschichte der widerständigen iranischen Frauen von den 1970er-Jahren bis heute und fragt nach der Zukunft der Revolte.

      "Dieses Mal ist es anders", schreibt die iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani an ihre 14 Millionen Followerinnen auf Instagram. Dieses Mal, hofft sie, wird die Revolte nicht unter den Knüppeln des Mullah-Regimes zusammensacken wie schon die "Grüne Revolte" 2009 und die Proteste der Jahre 2017/18 und 2019. Was dieses Mal bereits anders ist: Es sind starke, junge Frauen, die die Proteste anführen - und vor allem sind es starke Exil-Iranerinnen, die sie unterstützen. Denn trotz jahrzehntelanger Unterdrückung im frauenfeindlichen Mullah-Staat sind zwei äußerst gebildete, selbstbewusste und kämpferische Generationen iranischer Frauen herangewachsen.

      Sarah Doraghi, iranische Kulturjournalistin und Komikerin, lebt seit ihrer Kindheit im Pariser Exil. Vor wenigen Jahren hat sie das erste Mal wieder ihre Heimat besucht und sehnt sich seitdem an den Ort ihrer Kindheit zurück. Sie ist sich sicher: Die Diktatur ist angezählt. 40 Jahre Unterdrückung haben die Menschen zu Kampfbereiten werden lassen.

      Doch wird ihre Kraft reichen, das Regime zu stürzen? Oder wird auch diese Protestbewegung niedergeschlagen werden? Im Moment sieht es nicht allzu gut aus. In Teheran sind die Proteste bereits abgeebbt. Ist das bereits der Anfang vom Ende?

      Antworten darauf sucht die Dokumentation bei Künstlerinnen in ganz Europa. Es sind Frauen, deren Stimme sich nur im Exil entfalten konnte - in ihrer Heimat würde ihnen für ihre Arbeit Inhaftierung und Tod drohen. Der Unterdrückung des Mullah-Regimes in ihrem Heimatland setzen sie im Exil Vielfalt entgegen, begegnen der Brutalität mit Würde.

      So wie auch Soheila Sokhanvari. In London feiert die Künstlerin weibliche Ikonen aus der Zeit vor der Revolution. Ihre Ausstellung "Rebel Rebel" im Londoner Barbican Center zeigt Frauen - Sängerinnen, Tänzerinnen, rauchende Frauen - unverschleiert auf farbenfrohen Gemälden. Es sind alles Frauen, deren Leben sich durch die religiösen Fanatiker schlagartig änderte, wie Sokhanvari erzählt. Künstlerinnen, die berühmt waren und durch die Revolution verfolgt, inhaftiert und verstoßen wurden, weil sie alles repräsentierten, was die Islamisten verabscheuten. "Ich wollte diesen Frauen einen Tempel der Würdigung schenken und ihre Geschichten in die Welt tragen", so die Malerin.

      Seit 1979 dürfen Frauen im Iran nicht mehr singen und tanzen. Auch die jüngere Generation will das nicht hinnehmen. Deshalb ist die Musikerin und schrille Performerin Dornika Kazerani nach Berlin ausgewandert. "Was ich tun wollte: tanzen, Musik, singen. Dinge, die ich im Iran nicht wirklich tun konnte", sagt sie. Denn der Körper gehöre im Iran nicht den Frauen selbst: "Unser Kampf gegen Diktatur ist der Kampf für die Freiheit des Körpers, aller Körper."

      Film von Theresa Breuer

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      Samstag, 11.03.23
      19:20 - 20:00 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo

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