In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 1950er-Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer - er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne. Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar, immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer.
In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 1950er-Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer - er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne. Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar, immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer.
Stab und Besetzung
Fritz Bauer | Ulrich Noethen |
Joachim Hell | David Kross |
Konrad Adenauer | Dieter Schaad |
Hans Maria Globke | Bernhard Schütz |
Annette Hell | Nathalie Thiede |
Dr. Krüger | Attila Georg Borlan |
Efraim Ilani | Uwe Bohm |
Ilona Schäfer | Hede Beck |
Staatsanwalt Steuber | Godehard Giese |
Kunze | Ronald Kukulies |
Thomas Harlan | Lasse Myhr |
Anna Maria | Andrea Vagn Jensen |
Haim Cohn | Karl Knaup |
Georg August Zinn | Frank Röth |
Ludwig Erhard | Gustav Peter Wöhler |
Regie | Stephan Wagner |
Kamera | Thomas Benesch |
Musik | Ali N. Askin |
Autor | Alexander Buresch |
In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 1950er-Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer - er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne.
Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar, immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer. Wohl wissend, dass das Interesse an der Ergreifung Adolf Eichmanns in Deutschland gering ist, versucht Bauer, den israelischen Geheimdienst zu einer Verhaftung des in Argentinien vermuteten Organisators der Massendeportationen zu bewegen.
Tatsächlich gelingt es Bauer in geheimen Verhandlungen, die Verhaftung Eichmanns durch den Mossad in Gang zu setzen. Unterstützt vom jungen Staatsanwalt Joachim Hell lässt Bauer auch danach nicht locker: Mit Material aus den Eichmann-Vernehmungen will er ein Verfahren gegen Kanzleramtschef Hans Globke erreichen, um dessen Verstrickung in die Deportationen zu ahnden, und wagt sich damit an Adenauers engsten politischen Vertrauten.
Anlässlich des in diesen Tagen zu erwartenden Urteils im Detmolder Auschwitz-Prozess gegen den ehemaligen SS-Wachmann Reinhold Hanning, bietet phoenix einen sechsstündigen Themenabend mit einer Sonderausgabe der montäglichen Gesprächssendung Unter den Linden aus Israel mit namhaften Zeitzeugen, dem Historien-Spielfilm Die Akte General und vertiefenden Dokumentationen zur juristischen Aufarbeitung des Holocaust.
Der Programmschwerpunkt beginnt um 20.15 Uhr mit dem 90-minütigen Fernsehfilm Die Akte General , der den dramatischen Kampf des hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer, dargestellt durch Ulrich Noethen, gegen die Vertuschung von NS-Verbrechen in der jungen Bundesrepublik plastisch aufzeigt.
Um 22:15 Uhr diskutiert Michaela Kolster in Unter den Linden vor Ort aus der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit ihren Gästen, Yehuda Bauer und Gabriel Bach unter dem Thema Wider das Vergessen des Holocaust - Erinnern, Mahnen, Sühnen . Gabriel Bach war der stellvertretende Generalstaatsanwalt im Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961/62. Yehuda Bauer ist israelischer Historiker und war viele Jahre Leiter des Forschungsinstituts Yad Vashems.
In diesen Tagen geht in Deutschland einer der seltenen und vielleicht letzten Strafprozesse gegen Täter des Holocaust zu Ende. Über 70 Jahre nach dem Völkermord rückt der Prozess von Detmold die Taten gegen die Menschlichkeit wieder in das gesellschaftliche Bewusstsein gegen das kollektive Vergessen. Die Prozesse gegen die Täter sind und waren wichtige Bestandteile der Erinnerungskultur. In den 60er Jahren veränderten in Deutschland die Frankfurter Auschwitz-Prozesse und in Israel der Eichmann-Prozess den gesellschaftlichen Umgang mit dem Holocaust nachhaltig.
In der thematisch daran anknüpfenden Themennacht von Montag, 23. Mai 2016 auf Dienstag, 24. Mai 2016 entwirft um 2.15 Uhr die Dokumentation Mörder unter uns ein dichtes Portrait der historischen Persönlichkeit des Fritz Bauer, ohne dessen Beharrlichkeit gegen eine Schlussstrichmentalität der unmittelbaren Nachkriegszeit Adolf Eichmann, der Manager der NS-Vernichtungsmaschinerie, sich wohl nie hätte vor Gericht verantworten müssen. Im Anschluss daran zeichnet die Dokumentation Der Fall Eichmann ein erschütterndes Psychogramm des NS-Verbrechers anhand von Einblicken in unveröffentlichte Verhörprotokolle des israelischen Polizisten Avner Less, der Eichmann im Vorfeld des Prozesses über 270 Stunden lang vernahm.
Ein ausführlicher Themenschwerpunkt bei phoenix, der sich als fernsehjournalistischer Beitrag versteht, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit weiterhin als wichtigen Bestandteil der Erinnerungskultur zu halten, in kritischer Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und in einem Prozess des interkulturellen Dialogs mit Israel.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 09.06.2023