• 25.03.2023
      22:55 Uhr
      Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle 3sat
       

      Kaum eine Schauspielerin hat das Frauenbild im Film so grundlegend verändert wie Claudia Cardinale. Sie demonstrierte eindrücklich, dass Frauen beides sein können - feminin und emanzipiert. In der Dokumentation "Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle" von Marie-Dominique Montel und Christopher Jones spricht Claudia Cardinale selbst über ihr erfülltes Leben. Interviews mit Weggefährten und Experten sowie zahlreiche Filmausschnitte vervollständigen das Bild der international gefeierten Schauspielerin und schaffen zudem einen lebhaften Einblick in die Filmwelt der 60er- und 70er-Jahre.

      Samstag, 25.03.23
      22:55 - 23:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      VPS 22:50
      Stereo

      Kaum eine Schauspielerin hat das Frauenbild im Film so grundlegend verändert wie Claudia Cardinale. Sie demonstrierte eindrücklich, dass Frauen beides sein können - feminin und emanzipiert. In der Dokumentation "Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle" von Marie-Dominique Montel und Christopher Jones spricht Claudia Cardinale selbst über ihr erfülltes Leben. Interviews mit Weggefährten und Experten sowie zahlreiche Filmausschnitte vervollständigen das Bild der international gefeierten Schauspielerin und schaffen zudem einen lebhaften Einblick in die Filmwelt der 60er- und 70er-Jahre.

       

      Kaum eine Schauspielerin hat das Frauenbild im Film so grundlegend verändert wie Claudia Cardinale. Sie demonstrierte eindrücklich, dass Frauen beides sein können - feminin und emanzipiert.

      Im April 2023 feiert sie nun ihren 85. Geburtstag. Aus diesem Anlass blickt 3sat mit der Dokumentation "Claudia Cardinale - Die Geheimnisvolle" auf das bewegte Leben der Filmikone zurück, die sich stets gescheut hat, zu viel von sich Preis zu geben.

      "Ich kehre mein Inneres nicht gern nach außen. Das ist etwas sehr Intimes, tief in mir drin. Ich bin sehr zurückhaltend, was meine persönlichen Gefühle betrifft. Vor der Kamera offenbare ich die Seele anderer Frauen, nicht meine eigene", verrät Claudia Cardinale.

      Geboren wird sie 1938 als Tochter sizilianischer Migranten in Tunesien. Mit 18 Jahren darf sie als "Schönste Italienerin von Tunis" zum Filmfestival nach Venedig reisen. Dort entdeckt sie der Filmproduzent Franco Cristaldi, der später ihr Ehemann wird.

      Doch es folgt zunächst ein großer Einschnitt, denn Claudia Cardinale wird Opfer einer Vergewaltigung und dadurch schwanger. Cristaldi hilft ihr durch diese schwere Zeit, adoptiert ihren Sohn Patrick und verschafft ihr anfänglich kleinere Rollen. Acht Jahre verschweigt die Schauspielerin allerdings die Existenz ihres Sohnes, weil sie damit ihre Geschichte hätte Preis geben müssen.

      Beruflich geht es immer weiter bergauf. Regisseur Valerio Zurlini gibt ihr ihre erste große Rolle in "Das Mädchen mit dem leichten Gepäck" an der Seite von Jacques Perrin, für den es ebenfalls die erste große Rolle ist. Eine Schlüsselszene in diesem Film lässt Claudia allerdings in Tränen ausbrechen. "Das war alles nicht gespielt, weil sie dabei an ihr Kind gedacht hat. Zurlini hatte die Gabe, uns Dinge fühlen und spielen zu lassen, die wirklich so oder ähnlich passiert waren", erinnert sich der Schauspieler Jaques Perrin in der Dokumentation.

      Claudia Cardinale wird ein Star und dreht mit großen Regisseuren wie Luchino Visconti "Der Leopard", Blake Edwards in "Der rosarote Panther", Federico Fellini in "Achteinhalb" oder Sergio Leone in "Spiel mir das Lied vom Tod". Als besonders gute Schauspielerin versteht sich Cardinale aber dennoch nicht, für sie sind zwei andere Eigenschaften viel wichtiger: Sensibilität und Empathie.

      Der Regisseur, Kritiker und Filmhistoriker Vito Zagarrio macht die Bedeutung der großen Film-Ikonen deutlich: "Die großen italienischen Regisseure waren auf der Suche nach schönen Frauen. Das war die Geburtsstunde von Gina Lollobrigida, Silvana Pampanini, Sophia Loren und Claudia Cardinale. Sie bekamen Rollen in Arthouse-Filmen, in denen Frauenfiguren im Mittelpunkt standen. Diese Frauen waren aber nicht klischeehaft, passiv, schwach oder romantisch, wie oft im klassischen amerikanischen Kino, sondern stark, unabhängig und emanzipiert, auch in Bezug auf ihre Sexualität."

      Film von Marie-Dominique Montel und Christopher Jones

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      Samstag, 25.03.23
      22:55 - 23:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      VPS 22:50
      Stereo

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